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MSV: Auf- und Absteiger
Nur ein Gewinner, viele Sorgen

MSV Duisburg: Auf- und Absteiger
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Durch den abermals verpassten Aufstieg und die finanziellen Schwierigkeiten sind die Meidericher zu einem erneuten personellen Umbruch gezwungen.

Aufsteiger: Nach der katastrophalen Saison gibt es nur einen Spieler, der dieses Prädikat verdient hat. Tom Starke war bis auf wenige Ausnahmen wie beim Derby in Düsseldorf der Einzige, der dem Erstliga-Anspruch auch gerecht geworden ist. Dabei war damit nicht unbedingt zu rechnen. Der Keeper hatte als Nachfolger von Georg Koch einen schweren Start beim MSV. Als er sich dann auch noch negativ über seinen Kollegen Marcel Herzog geäußert hatte, schien das Tischtuch endgültig zerschnitten zu sein. Aber der Torwart gab nie auf, sondern erkämpfte sich den Respekt und die Anerkennung mit tadellosen Leistungen zurück. Der Lohn: Neben Christian Tiffert ist Starke das einzige Zebra, das in der nächsten Saison erstklassig sein wird.

Absteiger: Die Liste ist schier unendlich lang: Änis Ben-Hatira, Kevin Schindler und Dario Vidosic waren Totalausfälle. Durch die langwierigen Verletzungen sind auch Sören Larsen und Bernd Korzynietz dieser Kategorie zuzuordnen. Allen voran ist aber Mihai Tararache zu nennen. Das Urgestein heimste sich noch schnell einen lukrativen Drei-Jahres-Vertrag ein. Als er den in der Tasche hatte, zeigte er seine „Null-Bock-Laune“. Weder unter Peter Neururer, noch Milan Sasic wollte er sich durchbeißen und hat seither Knieprobleme. Er sitzt nun auf seinem gutdotierten Kontrakt und lässt sich aushalten. Der Fehler der voreiligen Vertragsverlängerung kommt Walter Hellmich bei der aktuellen Lizenzlage teuer zu stehen.

Problem: Nach der Derby-Pleite in Oberhausen war die Stimmung im Keller. Das Mannschaftsgefüge brach auseinander und das war der Anfang vom Ende. Mit Milan Sasic sollte nach Neururers „Weichspülertour“ eine „starke Hand“ präsentiert werden, doch die Spieler kamen mit der impulsiven Art ihres neuen Chefs überhaupt nicht klar. „Angst fressen Seele auf“. So lautete plötzlich das Motto. Die Spieler versagten vor allem in der heimischen Arena und der Aufstiegszug, der lange im Bahnhof gewartet hatte, tuckerte ohne den MSV ab. Das Ziel war verpasst. Doch weil die Rückkehr in die Beletage unbedingt gelingen sollte, ist auch ordentlich Kohle in den Kader gesteckt worden. Die Quittung für die Fehlinvestition: Die aktuellen Bedingungen der DFL. Und die sind so streng, dass derzeit schon die Teilnahme an Liga zwei ein Erfolg ist. Unterm Strich war die abgelaufene Spielzeit also einfach nur einen Schuss in den Ofen.

Zukunft: Für den MSV brechen harte Zeiten an. Zwar sind die Zahlenjongleure um Roland Kentsch auf einem guten Weg, die Bedingungen der DFL zu erfüllen, aber was dann? Der Minietat von 5,3 Millionen Euro lässt keine großen Sprünge zu. Das Team ist auseinandergebrochen, der x-te Neuanfang steht an. Dieses Mal fehlt aber die Kohle, um Führungskräfte wie beispielsweise Markus Brzenska zu verpflichten. Der Umbruch muss also mit jungen Leuten vollzogen werden. Doch dieses Mal haben die Verantwortlichen einen Fehler vermieden. Sie haben die Ansprüche realistisch formuliert und keine Luftschlösser gebaut. Und das ist die neue Losung. Mit Ehrlichkeit und Einsatz sollen die Fans zurückgewonnen werden. Doch damit ist die Großbaustelle MSV nicht beendet. Der Klub muss sich ingesamt transparenter aufstellen. Der angekündigte Rückzug Hellmichs muss genutzt werden, um Sponsoren zu gewinnen, die bislang nicht eingestiegen sind, weil der Bauunternehmer das Zepter geschwungen hat. Gelingt es, schlummernde Patrioten wie beispielsweise Ralf Pape zu wecken und Kultfigur „Ennatz“ Dietz als Gallionsfigur an der Spitze zu installieren, könnte die Zukunft gar nicht so düster aussehen, wie sie derzeit von vielen Kritikern gesehen wird.

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