Denn der baumlange Verteidiger ging die 90 abschließenden Minuten in knallgelben Tretern an, ein Anblick der mehr als gewöhnungsbedürftig war. Allerdings möchte der Ex-Osterfelder jetzt nicht die Kollegen Zoran Tosic (Köln), Franck Ribery (Bayern) oder Cristiano Ronaldo (Real Madrid) nachahmen, vielmehr sollte es ein Gag der Innenverteidigung sein.
Schlieter betont: „Ich wollte mit Marinko Miletic einen Spaß machen, leider war er gesperrt, daher habe ich das alleine durchgezogen. Sonst schauen wir uns immer die Stürmer an, die mit solchen Schuhen auflaufen, daher wollten wir das auch mal machen, wenn es um nichts mehr geht.“ Ein Experiment, das eventuell nach einer Wiederholung schreit, auf jeden Fall war „Air“ Schlieter auf der Alm einer der besseren Kleeblätter. „Ich habe mich gut gefühlt, nachdem ich zuvor schon im Training mit den Schuhen gespielt habe. Vielleicht hole ich die bald nochmal raus.“
Mallorca ohne Schlieter
Doch zuvor steht die Sommerpause an und knapp 14 Akteure feiern das mit einem Mannschafts-Wochenende auf Mallorca. Allerdings lässt Schlieter die Sause aus. „Zwei Tage sind mir zu kurz. Wir haben vor Ort schon gefeiert und außerdem bin ich nicht so flugbegeistert, daher muss ich danach erst mal einen halben Tag wieder runter kommen.“
Und dazu fehlt auf „Malle“ sicher die Zeit, denn wie man hört, haben sich die Oberhausener „Kostüme“ besorgt, in denen sicher die Sau rausgelassen wird. Diesmal ohne Schlieter, der mit Blick auf die abgelaufene Saison bilanziert. „Ich bin sehr zufrieden, weil wir nach unserer schwierigen Phase den Umschwung wieder geschafft haben. Trotzdem ist bei mir die Freude über den Klassenerhalt durch die letzten beiden Pleiten etwas getrübt.“
Richtig platt in Bielefeld
Denn der ehrgeizige Abwehrmann kann wie zum Beispiel auch Mike Terranova nur sehr schlecht verlieren. Aber da zuletzt auch kollektiv die Kraft schwand, waren die Niederlagen nur logisch. „Ich musste gegen die Arminia schon einige Male in die Knie gehen“, erklärt Schlieter, „da war ich richtig platt. Und wenn man sieht, wie Jungs wie Heinrich Schmidtgal nur marschieren, dann kommt die Pause jetzt richtig.“
Durch die WM wird diese sehr lang, „doch spätestens nach drei Wochen habe ich wieder Lust auf Fußball“, berichtet Schlieter, der ergänzt. „Ich versuche, nicht ganz mit dem Training aufzuhören. Denn dann hatte ich nach den Pausen immer mal wieder Knieprobleme.“
Und auf die kann er verzichten, vor allem wenn er an die vielen Derbys im kommenden Jahr denkt. „Es geht dann wieder von vorne los und mit dem VfL Bochum kommt ein sehr interessanter Gegner dazu. Es tut mir Leid für den VfL, aber Heinrich Schmidtgal ist jetzt schon heiß auf den Ex-Klub. Und mein Bruder arbeitet in Bochum, da kommen sicher heiße Partien auf uns zu.“