Den Saisonverlauf dürften sich die beiden Teams im Duell der Absteiger etwas anders vorgestellt haben. Das Ziel eines Bundesliga-Absteigers lautet in der Regel schließlich "direkter Wiederaufstieg". Davon sind sowohl der Karlsruher SC als auch der Gast aus Cottbus meilenweit entfernt. Statt im Kampf um die vorderen Tabellenränge, treffen sich die beiden Teams heute als "graue Mäuse" im Mittelfeld des Unterhauses wieder. So ist im Karlsruher Wildpark nicht mit einem fußballerischen Leckerbissen zu rechnen. Die gastgebende Elf aus Baden ist katastrophal in die Rückrunde gestartet. In den bisherigen drei Spielen des Jahres 2010 setzte es drei Pleiten. Vor allem die schwache Heimbilanz des KSC (elf Punkte aus neun Spielen) haben die Hoffnungen auf eine Rückkehr ins Oberhaus früh zerstört. Immerhin war bei der knappen 1:2-Niederlage beim FC St. Pauli ein leichter Aufwärtstrend zu verspüren.
Auf den wartet man bei Energie Cottbus weiterhin vergeblich. Auch die Lausitzer haben im neuen Jahr mit enormen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Das Team von Trainer "Pele" Wollitz bringt es nach vier Partien auf einen mickrigen Punkt. Am letzten Spieltag sorgte Nils Petersen mit seinem Treffer in der Schlussphase dafür, dass gegen Kellerkind TuS Koblenz wenigstens eine Punkteteilung heraussprang. Nun soll beim Gastspiel in Karlsruhe endlich der erste "Dreier" eingefahren werden. Hoffnung macht der jungen Energie-Mannschaft die Heimschwäche des KSC. Darüber hinaus fehlt dem Gastgeber mit Alexander Iaschwili (Muskelprobleme) eine wichtige Offensivkraft. Der Georgier versetzte Energie beim 4:2-Hinspielsieg mit seinem Tor in der Nachspielzeit den endgültigen K.o. Für diesen sorgte Mike Terranova beim Hinspiel zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Alemannia Aachen (1:0). Der 33-jährige Italiener mausert sich immer mehr zur Überlebensgarantie für RWO. Am letzten Spieltag zog er mit seinem 2:1-Siegtreffer gegen Hansa Rostock einen Schlussstrich unter eine Serie von neun sieglosen Spielen am Stück, die Trainer Jürgen Luginger zwischenzeitlich den Job gekostet hatte. Unter Interimscoach Hans-Günter Bruns soll nun der zweite Erfolg in Serie folgen und das Kapitel Abstiegsangst ein für allemal zugeschlagen werden. In der Fremde blieb RWO in dieser Saison aber meist erschreckend harmlos. Auf fremdem Platz gab es in zehn Partien nur zweimal Grund zum Jubeln.
Das will sich die heimschwache Alemannia zu nutzen machen. Gerade einmal 14 Zähler hat das Team von Trainer Michael Krüger am sonst so gefürchteten Tivoli eingefahren. Ein Grund für die Misere ist sicherlich das enorme Verletzungspech. Mit Jerome Polenz (Kreuzband-Teilabriss), Manuel Junglas, Florian Müller (beide Kreuzbandriss), und Timo Achenbach (Außenbandriss) fallen wichtige Stützen der Mannschaft langfristig aus. Für Unruhe sorgte auch Cristian Fiel. Nachdem er sich beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern auf der Bank wiederfand, legte der Kapitän kurzerhand sein Amt nieder. Nun streift sich Benjamin Auer die Binde über den Arm und soll das Team wieder in höhere Tabellenregionen zurückführen. Mit einem Heimsieg gegen Oberhausen soll hierfür der Grundstein gelegt werden.