Dass in Karlsruhe Christrian Tiffert nach seiner fünften „Gelben“ ausfallen würde, war klar. Aber nun muss auch noch Chavdar Yankov passen. Der bulgarische Nationalspieler liegt mit einem Magen-Darm-Infekt flach.
Außerdem sind Tiago, Olivier Veigneau und der dreifache Torschütze „Ivo“ Grlic angeschlagen. „Nach so einem Spiel wie in Paderborn, in dem es nur über den Kampf gegangen ist, sind solche Blessuren normal. Aber bei ihnen wird es mit einem Einsatz klappen“, meint Milan Sasic. Der Trainer kann es kaum glauben, dass ihm seit seinem Amtsantritt Woche für Woche neue Leistungsträger wegbrechen und er ständig improvisieren muss. „Aber die Jungs stellen sich und zeigen Charakter“, lobt der Häuptling seine letzten Mohikaner. „Sie zeigen, dass sie alles für den MSV geben. Auch wenn Tiffert für uns eigentlich nicht zu ersetzen ist, wird das Kollektiv wieder zusammenhalten.“
Der ehemalige Stuttgarter ist immerhin der beste Vorlagengeber des MSV und die Schaltzentrale im Duisburger Mittelfeld. Und weil Yankov, der für den „Zehner“ einspringen könnte, ebenfalls nicht zur Verfügung steht, droht eine große Lücke im Mittelfeld. Sasic bleibt allerdings gelassen: „Bislang haben die Akteure doch alle unsere Probleme vertuscht.“ Und somit werden erneut die jungen Wilden, Olcay Sahan, Änis Ben-Hatira, Caiuby und Nicky Adler versuchen, den vierten Auswärts-Dreier in Serie zu landen.
Christian Tiffert muss in Karlsruhe zuschauen.
Hinten wird Tom Starke für den nötigen Rückhalt sorgen. Der Keeper hat bei seiner Rückkehr zwischen die Pfosten in Paderborn zwar keinen Sahnetag erwischt, dennoch lässt der Fußballlehrer nichts auf seine Nummer eins kommen. „Für Tom ist die Situation am schwierigsten, weil er in Paderborn nur vier Schüsse auf den Kasten bekommen hat. Marcel Herzog ist gegen Augsburg lediglich zwei Mal geprüft worden“, berichtet der Coach: „Für einen Torwart ist es aber wichtig, sich auszeichnen zu können. Doch zum Glück nimmt ihm die Abwehr jede Menge Arbeit ab.“
Die stabilere Defensive hat für Starke und Herzog allerdings direkte Auswirkungen. Denn Sasic will nun das Training verändern. „Die Beiden müssen lernen, noch konzentrierter zu sein, weil sie eben weniger zu tun haben. Deswegen werden wir in den täglichen Einheiten darauf Wert legen.“ Als Kritik an der Arbeit von Torwart-Trainer Manfred Gloger will Bruno Hübner das aber nicht verstanden wissen: „Wir stellen uns nur auf eine neue Situation ein.“
Neu ist auch, dass der MSV plötzlich wieder nach oben schielen darf. „Das machen wir aber nicht“, winkt Sasic ab. „Erst einmal muss ich elf Mann aufstellen. Dann wird gespielt und vielleicht schaue ich danach auf die Tabelle.“ Sein Zusatz: „Im Fußball darf man aber nie eine Option ausschließen.“
Im Positiven wie Negativen, denn im letzten Jahr ist Sasic mit dem 1. FC Kaiserlsautern ja auch als Zweiter in die Winterpause gegangen, am Ende stand seine Entlassung und der Nicht-Aufstieg der Roten Teufel zu Buche. „Und genau deswegen sagt die Rangliste zur Pause auch nichts aus“, meint Sasic: „Wir konzentrieren uns ausschließlich auf den KSC und fertig.“