Kreisliga B

Die Außentemperaturen steigen und auch in den Essener Kreisligen wird es langsam hitzig. Die A- und B-Ligisten biegen auf die Zielgerade ein und die ersten Entscheidungen fallen bereits. Diesmal sogar gleich zwei: Im Nord-Westen stieg die erste Aufstiegsfeier, im Süd-Osten gehen indes die Lichter aus - sogar endgültig.

Also in der Kategorie "bemitleidenswert" landet Herr "Lehman" ja eigentlich mal wieder ganz vorne. Erst setzt der sympathische Hobbyflieger eine Punkt-Bruchlandung - nur leider hinter der Torlinie. Dann kocht der "Bundes-Jogi" die vollkommen folgerichtigen WM-Ambitionen eiskalt ab und schließlich muss sich der VfB-Keeper auch noch vom VfL-Stadionsprecher, von der Bild-Zeitung netterweise als "Stadion-Wurst" bezeichnet, "verkackeiern" lassen. Aber als "Essener Jung'" und Mann von der Basis weiß der Kosmopolit natürlich, dass es auch "untenrum" ganz schön schmerzhaft zugehen kann.

Die langweiligen Tage an der Tabellenspitze im Nord-Westen sind gezählt. Fast wöchentlich gibt es einen neuen Spitzenreiter zu vermelden, das zehrt natürlich an den Nerven der Verantwortlichen. Im Süd-Osten sind einige Teams dagegen froh, wenn ihnen nicht gleich fast die komplette erste Elf den Rücken kehrt.

Rüdiger Fritz Wilhelm Cedric Kevin Horst von und zu Guttenberg, Peer Steinbrück und Angela Merkel sind sich einig: Die Hypo Real Estate muss gerettet werden.

Synchron-Stolpern an der Tabellenspitze, die Sperre einer kompletten Mannschaft, Polizei- und Krankenwageneinsatz und ein gebrochenes Nasenbein. Langweilig war es jedenfalls nicht, das Wochenende auf den Plätzen der Essener Kreisligen.

Wer hat im Stauder-Trikot das alles entscheidende Tor erzielt? Oder hat euer Team den Aufstieg mit jede Menge Stauder gefeiert? Egal – wer irgendetwas Besonderes in Verbindung mit der Stauder-Privatbrauerei erlebt hat und dies im Bild festgehalten hat, kann mitmachen!

Ob Stammgast oder nur Laufkundschaft, wer in unseren Top 5 vorkommt, kann sich schon mal fragen, ob er in der falschen Sportart gelandet ist. Schön, wenn wenigstens das Privatfernsehen einen dann wieder erdet. Am Abend vor der großen Klatsche konnten sich alle Fünfe noch mal davon überzeugen, ob es etwa attraktiver ist, sich von einem vierschrötigen ukrainischen Haudrauf verwemsen zu lassen oder dann doch lieber Schießbude zu spielen. Also: Kicker bleibt bei euren Leisten, also Zwegat oder Dschungelcamp.

Lange sah es aus, als würde der Aufstiegskampf zum Langweiler. Doch dank einer starken Aufholjagd und einer blutjungen Überraschungsmannschaft ist in der A-Liga Nord-West plötzlich wieder alles offen. Im Süd-Osten marschiert hingegen Byfang allen davon.

Verfehlte Einkaufspolitik war nur ein Vorwurf, den sich Andreas Müller immer wieder anhören musste. Bis der Schalker Manager vor einer Woche geschasst wurde.

Ab und an ist ja selbst in der Kreisliga von den "Mechanismen des Geschäfts" die Rede. Soll heißen: Wenn der Erfolg ausbleibt, kann der Trainer bald auch zuhause bleiben. Irgendwie unterscheidet sich das Kreisliga-Business dann aber doch vom Geschäftsgebahren der Bundesligisten: Im Amateurlager werden gleich ganze Teams ausgetauscht. In Essen heißt es bald sogar gleich zwei Mal: "Bäumchen, wechsel Dich".

Das Showbiz ist ein Haifischbecken. Ließen die Shootingstars von Inter Bochum in der Hinrunde noch ganz Deutschland große Augen machen, verabschiedeten sie schon vor der Winterpause offiziell von der großen Bühne. Gut, als alte Rampensau kann man es so ganz dann doch nicht lassen. Aber die moderate 0:10-Pleite vom Wochenende lässt uns fürchten: Die tollen Tage der Interisti sind Geschichte. Deshalb muss was Neues her.

Die Diskussion über den Sinn und Unsinn von Trainerwechseln ist wohl so alt, wie der Fußball selbst. Auch die Resultate des letzten Spieltags in den Essener Kreisligen werden diesbezüglich wohl nicht endgültig klären können, wie es nun ist mit den neuen Besen.

Fleißig unterwegs waren die Minimalisten im Essener Süden. Gleich zehn Teams teilten die Punkte und speziell die Kellerkinder verpassten es sich zu verbessern.

Den elektronischen Ergebnisdienst im Internet gibt es jetzt auch für die Kreisliga. Der Schiedsrichter kann so über ein Online-Formular noch direkt am Platz den Spielbericht eintippen und online stellen. Damit fällt der lästige Papierkram und der Weg über die Post weg. Außerdem kann zum Beispiel die Mannschaftsaufstellung vorab geplant werden. Der Gegner kommt allerdings erst kurz vor Spielbeginn an die jeweiligen Daten.