Jetzt muss das Team am heutigen Sonntag im Bundesliga-Kellerduell gegen den 1. FC Köln aber auch nachlegen, um im Abtiegskampf der Liga nicht frühzeitig den Kontakt zu den Konkurrenten zu verlieren. "Die schönste Erkenntnis war, dass wir noch ein Spiel gewinnen können", sagte Hertha Trainer Friedhelm Funkel nach dem Sieg in den Niederlanden, "das muss uns jetzt Selbstvertrauen geben."
Während Berlin sein Schicksal ganz allein in die Hand nehmen muss, wissen die anderen beiden deutschen Europacup-Starter vom Donnerstag heute bereits, wie ihre Kontrahenten an der Tabellenspitze gespielt haben.
Der BVB will auch in Bremen jubeln (Foto: firo).
Der Tabellendritte Hamburger SV darf dabei nach der ersten Saisonniederlage gegen Mönchengladbach (2:3) bei Angstgegner Hannover 96 nicht verlieren, um den Anschluss nach ganz oben zu behalten. Werder Bremen will zuhause gegen Borussia Dortmund (17.30 Uhr) seine phänomenale Serie von 18 Spielen ohne Niederlage ausbauen.
Die Serie von Hertha BSC bietet da das genaue Gegenteil. Nur ein Punkt gab es in den letzten zehn Bundesligapartien, gewinnen konnten die Hauptstädter nur die Partie am ersten Spieltag gegen Hannover. Für Mannschaftskapitän Arne Friedrich ist das Spiel gegen den Tabellen-15. aus Köln dann auch schon "ein Endspiel". "Das dürfen wir nicht verlieren, wir werden kämpfen bis zum Umfallen", kündigte der Nationalspieler an.
Werder muss auch gegen den BVB auf Torjäger Claudio Pizarro (Fußprellung) und Mannschaftskapitän Torsten Frings (Muskelfaserriss im Oberschenkel) verzichten, ohne die es zuletzt nicht mehr so rund lief. "Das Larifari-Gekicke muss endlich ein Ende haben", forderte Torwart Tim Wiese, "wir müssen wieder abgeklärter und nicht mehr so offen spielen." Dass Werder zuletzt durchaus mit Fortuna im Bunde war, ist auch Geschäftsführer Klaus Allofs nicht entgangen: "Gegen Dortmund sollten wir uns nicht auf unser Glück verlassen, sondern wieder auf unser Können."
96-Coach Andreas Bergmann ist heiß auf das Duell mit dem HSV (Foto: firo).
Noch größer als bei Bremen ist die Personalnot beim Erzrivalen Hamburger SV. Zwar meldete sich Jungnationalspieler Jerome Boateng zum "kleinen" Nordderby in Hannover wieder zurück, das Fehlen von einem halben Dutzend Leistungsträgern aber machte sich dennoch zuletzt an der fehlenden Frische der Dauerbrenner im Team bemerkbar. In der Bundesliga ist der HSV seit drei Spielen sieglos.
Da kommt das Duell mit den "Roten" eigentlich zur Unzeit. Nur drei der letzten 14 Spiele gegen die Niedersachsen konnten die Hanseaten für sich entscheiden. Beim letzten Aufeinandertreffen in Hannover setzte es eine herbe 0:3-Packung. 96 tritt zudem mit dem Aufwind von zwei Siegen in Folge an.
Entsprechend heiß ist Trainer Andreas Bergmann auf die Partie: "Ich freue mich unglaublich auf dieses Nordderby. Mit viel Mut, Einsatz und spielerischen Elementen wollen wir unsere Chance suchen. Wir werden die Herausforderung annehmen, einen Gegner mit dieser individuellen Klasse zu schlagen."