Deutsche Schiedsrichter müssen in Zukunft ihre Fitness-Tauglichkeit in einem neuen Test unter Beweis stellen, ehe sie Begegnungen in der Bundesliga leiten dürfen. Der Test soll mit großer Wahrscheinlichkeit schon ab der kommenden Saison in den höchsten beiden deutschen Spielklassen eingeführt werden. Das wurde auf der Halbzeittagung der Unparteiischen in Frankfurt bekannt gegeben.
Cooper-Test wird abgelöst
Der Leistungstest, der bereits für alle WM-Schiedsrichter Pflicht ist und vom Weltverband FIFA ab der Saison 2007 für alle Ligen zwingend vorgeschrieben wird, sieht zehn Runden vor, in denen die Referees jeweils zweimal 150m laufend in mindestens 30 Sekunden sowie zweimal 50m gehend in 35 Sekunden zurücklegen müssen. Zudem sind sechs 40-Meter-Sprints in 6,2 Sekunden (für die Assistenten 6,0 Sekunden) zu absolvieren. Die neue Form der Überprüfung löst den bisherigen Cooper-Test ab, bei denen die Schiedsrichter vor allem ihre Kondition nachweisen mussten und in zwölf Minuten mindestens 2700 Meter zurücklegen mussten.
FIFA-Schiedsrichter Markus Merk (Kaiserslautern), der in der vergangenen Woche erneut zum weltbesten Unparteiischen gewählt wurde, lobte den neuen Test. "Durch die Intervallbelastung ist der Test viel spezifischer und kommt den Anforderungen während eines Spiels unheimlich nah", sagte Merk. Beim "Test für den Test" am Samstag kamen die 39 anwesenden Bundesliga-Schiedsrichter mit den Anforderungen bereits sehr gut zurecht.
Merk hofft auf den Chip-Ball
Unterdessen sprach sich Merk erneut für die Entwicklung des so genannten Chip-Balls aus. "Wenn der Ball funktioniert, wäre er für uns eine Hilfe", meinte Merk: "1966 hatten wir das Wembley-Tor, drei Jahre später die Mondlandung, aber bis heute können wir noch immer nicht auf den Chip im Ball zurückgreifen - das ist schade."
Die Diskussionen um den Chip-Ball waren zuletzt im Dezember nach der 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen des 1. FC Kaiserslautern im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Erstligakonkurrent FSV Mainz 05 neu aufgekommen. Dabei hatte Schiedsrichter Michael Weiner (Giesen) einen Treffer von Ferydoon Zandi nicht anerkannt, obwohl der Ball nach dem Abprallen von der Latte die Torlinie überschritten hatte.