Nationalstürmer Lukas Podolski bleibt in der Bundesliga das Objekt der Begierde. Nach Bayern München äußerte nun auch der Hamburger SV Interesse an der Verpflichtung des 20-Jährigen. "Wir haben uns mit Podolski getroffen und ihm gesagt, dass wir ihn gerne hätten", bestätigte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer der Bild-Zeitung.
Auch Kölns Präsident Wolfgang Overath wurde schon über seine Absichten informiert. Die Norddeutschen wollen Deutschlands größtes Sturmtalent zur neuen Saison an die Elbe holen. Ein Transfer in der Winterpause ist ausgeschlossen, auch Podolski hat bislang immer erklärt, dass er die Saison beim Aufsteiger zu Ende spielen will.
FC Bayern schon seit langem interessiert
Bayern München hatte sein Interesse an dem Kölner schon vor langem öffentlich geäußert, doch das schreckt die Hanseaten nach den sportlichen Erfolgen der letzten Monate nicht mehr. "Wir spielen auch international, und für einen Spieler in seinem Alter ist es wichtig, genügend Einsatzzeit zu bekommen", sagte Beiersdorfer in der Hamburger Morgenpost, "die Konkurrenz bei den Bayern ist schon gewaltig."
In Roy Makaay, Claudio Pizarro, Roque Santa Cruz und Paolo Guerrero hätte Podolski bei den Münchnern hochkarätige Konkurrenz, beim HSV gäbe es dagegen angesichts der bislang enttäuschenden Leistungen von Benjamin Lauth, Emile Mpenza und Naohiro Takahara praktisch eine Stammplatzgarantie.
Podolski-Transfer würde in Hamburger Konzept passen
Ein Transfer von Podolski würde der Philsopohie von Beiersdorfer und Klubchef Bernd Hoffmann entsprechen, die Mannschaft nur noch punktuell mit Spitzenleuten zu verstärken: Klasse statt Masse. Für den Angriff sind die Hamburger alternativ auch an dem Bremer Ivan Klasnic interessiert, dessen Vertrag 2007 ausläuft und der deshalb auch nur in diesem Sommer noch Ablöse kostet.
Trainer Thomas Doll hat bei Rafael van der Vaart, Khalid Boulahrouz, Timothee Atouba und Piotr Trochowski bewiesen, dass er mit jungen Stars arbeiten kann. Für den emotionalen Podolski spielt auch der Spaß am Fußball und ein Gemeinschaftsgefühl im Team eine wichtige Rolle - auch das wären Argumente für den HSV. Für die Bayern spricht garantierter Erfolg, ein höheres Grundgehalt und die dicke Freundschaft zu Bastian Schweinsteiger.
Vertrag in Köln läuft per Option bis 2008
Podolski steht per Option beim 1. FC Köln noch bis 2008 unter Vertrag, kann aber 2007 für eine festgeschriebene Ablöse von einer Million Euro gehen. Wenn der Verein also gutes Geld kassieren will, muss er sich im nächsten Jahr von seinem Star trennen. Rund zehn Millionen soll er bringen. Für die Bayern wäre das wie ein Griff in die Portokasse.
Beim HSV würde es schwierig. Angesichts des verlängerten Vertrages mit dem Stadion-Namensgeber (AOL), einem neuem Hauptsponsor (Fly Emirates) und der möglichen Teilnahme an der Champions League aber scheint so ein Transfer nicht ausgeschlossen. "Podolski muss entscheiden", sagte Beiersdorfer der Bild: "wenn er sagt, er kann sich einen Wechsel zu uns vorstellen, werden wir uns mit den finanziellen Dingen beschäftigen."