In der Theorie hörte sich das Duisburger Vorhaben interessant und vielversprechend an.
"Wenn wir ein Ding gemacht hätten, wäre das Publikum unruhig geworden, Schalke hätte vielleicht kopflos agiert. Das zu bewirken, war eigentlich unser Ziel. Es wurde natürlich durch das frühe 1:0 hinfällig", resümierte Dirk Lottner.
Duisburgs Ideen-Zentrale filterte trotz der Enttäuschung über das deutliche Resultat ("Das 3:0 stellt uns hin, als wenn nichts ginge") positive Erkenntnisse heraus. "Ich bin als Spieler nicht das erste Mal in so einer Situation", zeigt der einstige Kölner auf, "ich habe schon eine Steigerung gegenüber dem Auftritt in München gesehen. Dass eine Mannschaft wie Schalke zu Torchancen kommt, kannst du einfach nicht verhindern."
Was sich bei den Zebras ändern muss, um auch gegen die Favoriten etwas zu ernten, bringt "Lotte" auf den Punkt: "Bei uns muss alles passen. Keine Stellungsfehler, keine Eigentore, von zwei hundertprozentigen Chancen muss zumindest eine Möglichkeit verwertet werden. Wir müssen einfach die kleinen Dinge abstellen."
Co-Trainer Heiko Scholz beschlich während der Partie, die bis zum vorentscheidenden Unglück von Alex Meyer nach allen Seiten offen war, nicht das Gefühl, "dass wir hier 0:3 verlieren würden." "Scholle" bilanzierte: "Wir haben den zweiten Treffer in einer Phase bekommen, in der wir dicht dran waren. Sicher spricht die Statistik für Schalke, sicher hat Georg Koch überragend gehalten, aber wir haben auch drei, vier Konter bekommen, die einfach nicht sein mussten."
Manfred Stefes, der zweite "Co" von Norbert Meier, fügte hinzu: "Wenn man die wenigen Chancen, die sich einem in so einer Partie bieten, nicht nutzt, ist es natürlich schwer, etwas zu holen. Nach dem zweiten Treffer haben wir einfach nicht mehr dran geglaubt. Trotz allem war die Vorstellung ein Schritt nach vorne, aber dafür können wir uns leider nichts kaufen." Der Ex-Gladbacher blickt mutig über die Spielpause hinweg Richtung Hamburg. "Wir müssen das Schalke-Ergebnis schlucken und einen neuen Anlauf nehmen. Die nächste Begegnung beginnt wieder bei 0:0, egal, ob du in Hamburg oder Bremen spielst.
Eine Überraschung würde uns sicherlich gut tun und zusätzlich Auftrieb geben." Präsident Walter Hellmich ballt die Faust: "Irgendwann sind wir Mal dran."