Als die Bundesliga-Profis von Borussia Dortmund am Mittwochvormittag im Trainingsspiel gegeneinander antraten, suchte man Sebastian Kehl wieder einmal vergeblich. Der BVB-Kapitän konnten seinen Teamkollegen nur aus der Ferne beim Kicken zuschauen und absolvierte stattdessen gemeinsam mit Jakub „Kuba“ Blaszczykowski und Athletik-Co-Trainer Florian Wangler erneut nur eine balllose Laufeinheit.
Mehr als vier Wochen sind mittlerweile verstrichen, seitdem sich der 29-Jährige vor dem BVB-Jubiläumsturnier im Signal Iduna Park beim Warmmachen einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zuzog - und noch immer ist kein Ende der Leidenszeit in Sicht. Zum Vergleich: Tinga, Kehls Ersatz auf der „Sechser“-Position, zog sich am vergangenen Samstag in der Partie gegen den VfB Stuttgart bereits nach drei Minuten eine ähnliche Verletzung zu. Beim Brasilianer wird die Ausfallzeit allerdings nur auf zwei Wochen taxiert.
Das Problem bei Kehl ist die spezielle Lage der Verletzung: Genau am Sehnenansatz rissen kleine Muskelfasern, bei Belastungen treten deshalb noch immer unangenehme Schmerzen auf, die einen Einstieg ins Mannschaftstraining unmöglich machen.
Wiederholt suchte der 31-fache Nationalspieler deshalb in den letzten Tagen Rat bei Bayern-Doc Dr. Müller Wohlfahrt und ließ sich sogar mit Cortison behandeln. Bislang blieben die Maßnahmen jedoch ohne Erfolg, wie Kehl bestätigt: „Es geht immer noch nicht.“
Ab einem Bereich von „80 Prozent Maximalkraft“ fangen die Schmerzen an den Adduktoren an. Zur Vorsicht durfte der „Sechser“ deshalb am Mittwoch Nachmittag nicht einmal laufen, sondern musste stattdessen auf das ungeliebte Fahrrad steigen.
BVB-Coach Jürgen Klopp hatte zuletzt mit einer Rückkehr seines „Leaders“ zum Spiel gegen Bayern München (12. September) geliebäugelt. Mittlerweile muss jedoch wohl auch dieser Termin mit einem Fragezeichen versehen werden. Kehl stört diese Ungewissheit am meisten, entsprechend kurz und verständlich fällt sein Kommentar aus: „Es ist nervig.“