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VfL-Generalprobe am Samstag gegen Trabzonspor
Reise in die Vergangenheit

VfL: Generalprobe am Samstag gegen Trabzonspor

Am Samstag um 18 Uhr bestreitet der VfL im heimischen rewirpowerSTADION sein sechstes und letztes Testspiel.

Eine Woche vor dem Start im DFB-Pokal am Sonntag, 2. August (17.30 Uhr) bei den Sportfreunden Lotte hat der VfL Bochum mit dem letztjährigen Tabellendritten der türkischen Liga, Trabzonspor, nicht irgendeinen Testspielgegner zu Gast. Der Klub vom Schwarzen Meer hat in der VfL-Historie seinen festen Platz. Bestritt doch der VfL am 16. und 30. September 1997 seine ersten beiden UEFA-Cup-Spiele just gegen diesen Gegner.


Die VfL-Fans, die damals dabei waren, schwärmen noch heute von den unvergesslichen Partien, die durch ein spektakuläres Rückspiel im heimischen Stadion (5:3-Sieg) gekrönt wurden.

Dariusz Wosz, am Samstag kommt Trabzonspor. Sind Sie im Stadion? Ich weiß es noch nicht, denn am Samstag spielen wir mit den A-Junioren bei einem Turnier in Selm gegen den VfL Osnabrück und bei einem Sieg auch gegen den BVB. Dann wird es knapp. Was fällt Ihnen zu Trabzonspor denn ein? Ganz ehrlich, ich habe im Fußball viel erlebt. Aber das 5:3 beim Rückspiel gehört zu den geilsten Fußballabenden meiner Karriere. Spannender geht es nicht. Wenn ich heute die Aufnahmen nochmals betrachte, bekomme ich eine Gänsehaut. Ein Spielverlauf, wie er dramatischer nicht hätte sein können.

Dann fassen Sie doch mal zusammen, was Ihnen spontan einfällt. Wir hatten das Hinspiel 1:2 verloren. Toppi hat Peschel und Stickroth dann als verletzt gemeldet und vor den Türken versteckt. Und dann trafen beide. Stickes trifft, wir sind weiter, dann der Ausgleich. Noch vor der Pause trifft Juran, dann muss Waldoch vom Platz. Und dann führen wir plötzlich mit zehn Mann 5:1. Und die Türken kommen noch auf 5:3 heran, machen auch das 5:4, und der Linienrichter winkt Abseits. Schlusspfiff, wir sind weiter. Und das gegen eine Mannschaft, die mit tollen Spielern besetzt war, ich denke da nur an die Freistöße von Hami oder den blonden Abdullah.

Wer denkt nicht an das erste Europapokaltor in der ersten Minute des Hinspiels durch Henryk Baluszynski oder an den Hackentreffer von Sergej Juran im Rückspiel? Und man kann wetten, dass am kommenden Samstag viele Fans ihren Europapokal-Schal aus der damaligen Begegnung aus der Kiste holen. Frank Heinemann, einer der letzten Augenzeugen im unmittelbaren Umkreis der Mannschaft, erinnert sich: „Das Rückspiel war der reinste Wahnsinn.“ Der VfL war damals in aller Munde. Und ZDF-Reporter Thomas Wark, der das Spiel live im TV kommentierte, sprach von einem Gala-Auftritt einer deutschen Mannschaft.

Knapp zwölf Jahre später geht es für Marcel Koller am Samstag darum, weitere Aufschlüsse darüber zu finden, wer eine Woche später in seiner Startformation steht. Koller hat in den letzten Tagen den Konkurrenzkampf weiter angeheizt: „Es kommt nicht darauf an, wer bei mir in den letzten vier Jahren gut gespielt hat und gesetzt war, sondern allein darauf, wer momentan in bester Verfassung ist.“

Doch langsam kristallisiert sich die eine oder andere Entscheidung heraus. Sollte Philipp Heerwagen nichts passieren und er bei seinem Einsatz gegen Trabzonspor nicht ganz wesentlich patzen, dürfte er auch eine Woche später in Lotte in der Startformation stehen und für die Bundesliga als Keeper vorgesehen sein. Weiter gesetzt sind derzeit Christian Fuchs, Daniel Imhof auf der Sechs sowie das Angriffsduo Sestak/Klimowicz. Undenkbar auch, dass Joel Epalle auf der Zehn nicht zum Zuge kommt.

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