Neben Jörg Böhme hegt mit Michael Delura inzwischen auch ein Spieler konkrete Abwanderungs-Gedanken, der noch vor ein paar Monaten zu den großen Entdeckungen auf Schalke zählte. Während der 30-jährige Böhme gegen eine sicherlich nicht allzu hohe Ablösesumme verkauft und damit aus seinem bis zum 30. Juni 2006 laufenden Vertrag entlassen werden soll, kann sich Delura vorstellen, ausgeliehen zu werden.
Nächste Woche hat der 19-Jährige, der erst im Oktober vergangenen Jahres seinen ersten und bis ebenfalls zum 30.6.2006 gültigen Kontrakt unterschrieben hatte, einen Termin bei Manager Rudi Assauer, um mit ihm über meine Zukunft zu sprechen.
18 Einsätze hat der Stürmer, den Ex-Coach Jupp Heynckes aus den Amateuren ins kalte Wasser Bundesliga warf, bisher auf seinem jungen Buckel. Allerdings kamen in der laufenden Saison erst drei hinzu, insgesamt 86 Minuten. Zu wenig, für einen talentierten jungen Mann, der sich auf Schalke eigentlich für die WM 2006 ins Gespräch bringen wollte. Die Situation ist für mich unbefriedigend. Ich trainiere gut und habe auch bei den Amateuren besser gespielt. Es ist zurzeit aber schwer, in die Mannschaft zu kommen, weil sie Erfolg hat, weiß Delura seine Lage realistisch einzuschätzen.
Als Stürmer Nummer fünf hinter den etablierten Ailton, Ebbe Sand und Gerald Asamoah sowie Mike Hanke, den er im letzten Jahr noch auf die Bank verwies, sind die Aussichten alles andere als prickelnd. Ich kann nicht länger warten und darauf hoffen, dass sich einer verletzt und dadurch in die Mannschaft komme. So will ich das auch gar nicht. Als Fußballer darfst du nicht von anderen abhängig sein, betont der Abiturient.
Ein Verein hat auch schon bei Deluras Berater Michael Becker Interesse signalisiert. Wer das ist, verrate ich natürlich nicht, hüllt sich der 1,91 Meter-Schlaks ins geschäftsübliche Schweigen. Es soll Aufsteiger Mainz 05 sein, der die Fühler nach Delura ausgestreckt hat. Eine gute Adresse für einen Nachwuchs-Kicker, um sich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen.