Der Wechsel von Nationalspieler Torsten Frings von Borussia Dortmund zu Bayern München ist in trockenen Tüchern. Wenige Stunden vor dem ersten EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft in Porto gegen die Niederlande (1:1) konnten sich die beiden Klubs nach wochenlangem Poker endgültig über den Transfer verständigt. Dies bestätigte Bayern-Pressechef Markus Hörwick dem Sport-Informations-Dienst (sid) auf Anfrage. Mittelfeldspieler Frings hatte in Porto das 1:0-Führungstor für Deutschland per Freistoß erzielt.
Neun Millionen Euro Ablöse
Frings erhält in München einen Drei-Jahres-Vertrag bis 30. Juni 2007. Die Ablösesumme beträgt nach gesicherten Informationen neun Millionen Euro. Bayern hatte für den 27 Jahre alten Mittelfeldspieler acht Millionen Euro geboten, Dortmund 12 Millionen Euro gefordert. Frings wird den neuen Vertrag nach der obligatorischen medizinischen Untersuchung in den kommenden Wochen unterschreiben. Er war einer der Wunschspieler des neuen Bayern-Trainers Felix Magath.
Frings ist der vierte Neuzugang des deutschen Rekordmeisters für die kommende Saison 2004/2005. Zuvor hatten die Bayern den Brasilianer Lucio von Bayer Leverkusen (Ablöse 12 Millionen Euro), Abwehrspieler Andreas Görlitz vom Lokalrivalen 1860 München (3 Millionen Euro) und Stürmer Vahid Hashemian vom VfL Bochum (2 Millionen Euro) verpflichtet.
Zord: "Frings hat sich deutlich positioniert"
Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc bestätigte die grundsätzliche Einigung, wies allerdings darauf hin, dass der Vertrag noch nicht unterschrieben sei. Die Ablösesumme werde für die wirtschaftliche Konsolidierung verwandt, sagte der Ex-Nationalspieler. Der Transfer von Frings nach München stelle laut Zorc allerdings keine Überraschung mehr dar. "Der Spieler hat sich im Vorfeld mit seinen Äußerungen deutlich positioniert. Er hat klar gemacht, dass er gerne zu Bayern München wechseln möchte", sagte Zorc dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Für die Schwarz-Gelben könnte der Wechsel von Frings zu den Bayern bedeuten, dass der tschechische Mittelfeldstar Tomas Rosicky nun doch in Dortmund bleibt. Zorc: "Wir haben immer erklärt, dass wir nur einen von beiden abgeben möchten. Wir wollen Tomas Rosicky behalten, allerdings unter der Voraussetzung, dass nichts Außergewöhnliches passiert." Dies dürfte heißen: Nur bei einer sehr lukrativen Offerte wird Rosicky die Borussia verlassen dürfen.