Ottmar Hitzfeld kann sich durchaus vorstellen, eines Tages als Bundestrainer zu arbeiten. Nur eine Woche nach dem Abschied von Bayern München äußerte sich Hitzfeld dementsprechend: "Was ich künftig mache, ist offen. Aber es ist schon richtig: Bundestrainer wäre die logische Folge", sagte der 55 Jahre alte Erfolgscoach in einem Gespräch mit der Bild-Zeitung.
Schon zuletzt hatte Hitzfeld betont, dass dies eine reizvolle Aufgabe" sei. Allerdings hatte der gebürtige Lörracher auch immer wieder angefügt, dass Rudi Völler als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft derzeit die "optimale Lösung" sei. Er drücke ihm die Daumen, "dass er es auch bis zur WM 2006 schafft".
Druck auf Völler wächst
Drei Wochen vor Beginn der Europameisterschaft in Portugal (12. Juni bis 4. Juli) wird dennoch der Druck auf Völler größer. Bei einer EM-Blamage könnte das Thema Hitzfeld schnell aufkommen. Zuletzt hatte Freiburgs Trainer Volker Finke schon gesagt, dass er überzeugt davon sei, dass man Ottmar Hitzfeld bald als Bundestrainer wiedersehen werde.
Völler selbst sieht dies derzeit nach eigener Aussage noch "ganz gelassen, unabhängig von Ottmar Hitzfeld". Der Teamchef weiß aber auch, "dass du als Trainer an den Turnieren gemessen wirst". Dennoch gehe er "absolut davon aus, dass ich bis Minimum 2006 Teamchef bleibe". Derzeit läuft der Vertrag von Völler beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) bis 2006.
Hitzfeld musste nach sechs Jahren und acht Titeln bei Bayern München am Saisonende Abschied nehmen. Der 55-Jährige, der auch bereits als Nationaltrainer der Schweiz ins Gespräch gebracht worden war, plant, eine einjährige Fußball-Pause einzulegen.