Der VfB Stuttgart hat die Chance auf eine direkte Qualifikation zur Champions League möglicherweise verspielt. Nach zuletzt vier Siegen in Folge kamen die Schwaben nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den VfL Bochum hinaus. Bei vier Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Bayern München kann der VfB im Kampf um Platz zwei nur noch auf Patzer des Rekordmeisters hoffen, der in zwei Wochen in Stuttgart antreten muss. Der VfL musste trotz einer starken Leistung im Kampf um die UEFA-Cup-Ränge zunächst Reviernachbar Borussia Dortmund den Vortritt lassen.
Cacau und Meichelbeck treffen
Vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion brachte Cacau (31.) den VfB mit seinem dritten Saisontor 1:0 in Führung. Der überragende Martin Meichelbeck (58.) erzielte mit einem von VfB-Kapitän Zvonimir Soldo abgefälschten Schuss den hoch verdienten Ausgleich für die Gäste.
Die Stuttgarter taten sich gegen die selbstbewusst auftretenden Bochumer äußerst schwer. Erst nach einer Viertelstunde prüfte Nationalspieler Kevin Kuranyi VfL-Keeper Rein Van Duijnhoven zum ersten Mal. Den Offensivbemühungen fehlte aber die Durchschlagskraft, auch weil sich Hakan Yakin in der Spielmacherrolle schwer tat. Regisseur Alexander Hleb saß nach seiner Oberschenkelzerrung ebenso auf der Bank wie Nationalspieler Andreas Hinkel, der nach seinem im März erlittenen doppelten Bänderriss erstmals wieder im Aufgebot stand und in der 72. Minute eingewechselt wurde.
Hildebrand auf dem Posten
Mit einem Schuss aus 18 Metern ins kurze Eck sorgte Cacau für die schmeichelhafte 1:0-Führung der Gastgeber. Dabei hatten die Westfalen, die ohne ihren gesperrten Kapitän Dariusz Wosz und Abwehrchef Raymond Kalla (Muskelfaserriss) auskommen mussten, die besseren Möglichkeiten. Doch Filip Tapalovic (17.) und Meichelbeck (22.) nach einem Missverständnis zwischen Kuranyi und Stuttgarts neuem Nationaltorhüter Timo Hildebrand köpften jeweils knapp neben das Tor. Fünf Minuten später verfehlte Meichelbeck aus fünf Metern das Tor erneut nur um Zentimeter, nachdem Hildebrand einen Kopfball von Peter Madsen an den Pfosten gelenkt hatte.
Auch nach dem Seitenwechsel gaben sich die Bochumer nicht geschlagen. Zunächst traf Meichelbeck (51.) mit einem Schuss aus 20 Metern nur die Latte. Sieben Minuten später überwand der 27-Jährige in seinem vierten Versuch unter Mithilfe von Soldo VfB-Schlussmann Hildebrand.
Zu allem Überfluss müssen die Stuttgarter im kommenden Spiel beim Hamburger SV auch auf die gelb-gesperrten Kuranyi und Marcelo Bordon verzichten.