Schalke 04 hat in der "Gelsenkirchener Partywoche" auch sportlich Grund zur Freude, Hertha BSC Berlin zittert dagegen weiter um den Klassenerhalt. Zwei Tage nach dem 60. Geburtstag von Manager Rudi Assauer und zwei Tage vor dem 100. Klub-Jubiläum demontierten die Königsblauen den abstiegsbedrohten Hauptstadtklub mit 3:0 (1:0).
Damit hat die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes die Teilnahme am UI-Cup dicht vor Augen und wahrte zudem ihre kleine Chance auf einen Platz im UEFA-Cup. Die Hertha dagegen, die zuvor viermal in Folge ungeschlagen geblieben war und seit dem 5. September 1970 ohne Sieg auf Schalke ist, muss dagegen in dieser Form trotz einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge und zwei Heimspielen in den letzten drei Partien wohl bis zum Saisonende um den Klassenerhalt bangen.
Zweimal "Rot" für Hertha in nur 90 Sekunden
Die Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit waren wohl die schwärzesten 15 Minuten der Berliner in dieser Saison. Innerhalb von nur 90 Sekunden verlor die Mannschaft von Trainer Hans Meyer die Abwehrspieler Marko Rehmer und Malik Fathi durch Platzverweise. Rehmer sah nach einer Notbremse gegen Gerald Asamoah nur 193 Sekunden nach seiner Einwechslung in der Halbzeitpause "Rot" (49.), Fathi musste nach absichtlichem Handspiel im Strafraum mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (50.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Jörg Böhme zudem zum vorentscheidenden 2:0. Ebbe Sand sorgte nach 59 Minuten für das 3:0. Die Führung hatte Hamit Altintop in der 18. Minute herausgeschossen.
Der türkische Nationalspieler war vor 61.266 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke der überragende Mann der ersten halben Stunde. Nach ersten guten Möglichkeiten in der 6. und 7. Minute traf der 21-Jährige aus 18 Metern und vergab fünf Minuten später nach einem erneuten Solo die Chance auf das frühzeitige 2:0. Die Hertha, die ohne die gesperrten Nationalspieler Arne Friedrich und Fredi Bobic sowie die verletzten Dick van Burik, Giuseppe Reina und Michael Hartmann auskommen mussten, ließ nach dem Rückstand das erwartete Aufbäumen vollkommen vermissen und brach nach dem Seitenwechsel vollkommen ein.
Hertha-Coach Meyer opfert einzigen Stürmer
Hertha-Coach Meyer wollte in der Schlussphase nur noch eine größere Blamage verhindern und nahm in dem einzigen Stürmer Artur Wichniarek (53.) und dem enttäuschenden Spielmacher Marcelinho (65. ) seine beiden offensivsten Spieler zugunsten von Defensivmann Sofian Chahed und Mittelfeldspieler Andreas Neuendorf vom Feld.