Franzosen sind offenbar ehrliche Leute, insbesondere, wenn sie mit 33 Jahren schon über eine gewissen Routine verfügen. So nahm Guillaume Warmuz ohne jede Ausrede das erste Tor mit auf seine Kappe, als er etwas zu spät sein Gehäuse verließ und Marco Babic ihm mit einem Lupfer bezwingen konnte: "Ja, es war mein Patzer, ich rechnete nicht damit, dass der lange Pass bei dem etwas glatten Boden dem Akteur direkt vor den Fuß fiel." Auch die zweite kritische Situation, der Strafstoß, zweifelte er nicht an: "Ich denke schon, das war ein Elfmeter. Trotzdem habe ich protestiert. Als Spieler musst du natürlich alles versuchen, um deiner Mannschaft auf irgendeine Weise zu helfen."
Und auch an der "Seine" scheinen alte Fußballwahrheiten bekannt zu sein: "Ein Unentschieden wäre natürlich das Wunschergebnis gewesen, aber wir dürfen uns nicht beschweren. Zum Schluss hätten wir noch mehr Treffer hinnehmen können. Letztendlich ist ein 0:3 besser als dreimal ein 0:1."
Der Ex-Londoner schnalzte dennoch etwas mit der Zunge, weil er, wenn auch vom falschen Team, exzellenten Fußball gesehen hatte. "Wenn ich beide Matches gegen Bayer zusammenfasse, dann kann ich nur sagen, Leverkusen und nicht Bayern oder Bremen ist die beste Mannschaft Deutschlands."
Aber auch der hätte man den einen oder anderen Treffer einschenken können. "Vor der Pause hatten wir doch reichlich Möglichkeiten, selbst ein Tor zu machen. Auch ein 1:2 kurz vor dem Seitenwechsel wäre enorm wichtig gewesen. Das 0:3 war dann für uns der Niederschlag."
Die Hoffnung, in der nächsten Saison mit der Borussia durch Europa reisen zu wollen, hat der Keeper trotzdem noch nicht aufgegeben. "Wir sind in der Lage, die restlichen Spiele zu gewinnen." Auch er warnt: "Vom Tabellenbild sind das alles Mannschaften aus dem unteren Bereich, doch Vorsicht, gerade die können im Existenzkampf besonders gefährlich sein."