So sieht es zumindest BVB-Sportdirektor Michael Zorc, der unter der Woche betonte: „Wir sind Außenseiter und können dort nur gewinnen.“
Dortmunds Coach Jürgen Klopp sieht das etwas anders. Er habe im Umfeld eine Stimmung ausgemacht, die es seiner Truppe nicht übel nehmen würde, sollten sie in München verlieren. Das jedoch sei grundlegend falsch: „Eine solche Einstellung wäre eine katastrophale Ausgangslage.“
Zumal die Vorzeichen auch so nicht gerade rosig aussehen. Zwar meldeten sich Patrick Owomoyela, dessen schmerzender Zeh für die Partie betäubt werden soll, und der ebenfalls angeschlagene Mohamed Zidan zurück, dennoch plagen Klopp einige Personalsorgen.
Tinga, der derzeit als Vertretung von Sebastian Kehl die Planstelle des „Sechsers“ im BVB-Mittelfeld besetzt, konnte am Freitag nur Laufen. Trotzdem reiste er gestern mit nach München.
„Er sagt, er habe schon schlimmere Sachen gehabt und dennoch gespielt“, gab Klopp zwar eine Teilentwarnung, wollte sich aber dennoch nicht auf einen Einsatz des Brasilianers festlegen: „Es kann sein, dass es heute wieder geht.“
Sollte der 31-Jährige den Daumen senken, müsste Sebastian Kehl wohl oder übel in die Bresche springen. Bereits Anfang der Woche verkündete der BVB-Kapitän, sich nicht sicher zu sein, ob er schon in Müchen wieder antreten wolle. Und auch Klopp betonte: „Normalerweise wartet man nach so einer langen Pause noch ein bisschen.“
Angesichts der angespannten Personallage, die den Handlungsspielraum des früheren Mainzers in seinen Planungen einschränkt, kann es sich Klopp jedoch nicht leisten, auf gewöhnliche Regelmäßigkeiten Rücksicht zu nehmen: „Es kann sein, dass wir gezwungen sind, ihn schon jetzt in den Kader zu nehmen.“