Für den Fall, dass man nicht zu einem Konsens kommen sollte, drohte Kind zum wiederholten Mal mit einer Klage. "Eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist dafür nötig. Wenn es die nicht gibt, werden wir eine Rechtsklärung herbeiführen", sagte Kind am Rande der Sportartikelmesse ISPO in München. Kind warb für die von ihm befürwortete Marktöffnung unter dem Hinweis, die Vereine könnten davon sportlich und wirtschaftlich profitieren. Zudem sollten Investoren nicht als Gefahr angesehen werden.
"Die Vereine sind aktive Gestalter, nicht Opfer böser Investoren. Sie entscheiden selber, wie viele Prozent sie abgeben", sagte Kind: "Ich würde allerdings keinen Investor nehmen, der eine Rendite anstrebt." Als mögliche Variante nannte er Mindesthaltefristen von zehn Jahren, mit denen Spekulations-Einstiege vermieden werden könnten. Christian Seifert, Sprecher der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), widersprach in dem Zusammenhang der Darstellung, die DFL wehre sich gegen Investoren. "Das müssen die Klubs entscheiden", sagte Seifert. Der Ligavorstand hatte zuletzt empfohlen, an der derzeitigen Regelung festzuhalten, wonach ein Verein stets die Mehrheit der Anteile halten muss.
Noch im Februar sollen die 36 Profi-Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga Informations-Material über Vor- und Nachteile der 50+1-Regel erhalten. "Danach sollten wir noch einmal eine Diskussion führen und seriös über Strukturen beraten", sagte Kind.