Borussia Dortmund und der wieder aufgetauchte "verlorene Sohn" Amoroso wollen möglichst schnell zurück zur Normalität. Der Torjäger des Bundesligisten hatte die Westfalen Mitte September zur Behandlung einer Knieverletzung in Richtung Heimat verlassen und wird nach seiner Rückkehr nun zunächst einige Irritationen ausräumen müssen. "Ich möchte in den nächsten Tagen fruchtbare Gespräche führen", meinte der 29-Jährige nach der Ankunft.
Operation in den USA wahrscheinlich
Mehrere Treffen mit den Vereinsbossen und eine ärztliche Untersuchung, die Aufschluss über die schwere der Blessur und Therapie Auskunft geben sollen, stehen auf dem Programm. Wahrscheinlich ist eine Operation bei einem Knie-Spezialisten in Alabama/USA, zumal das Kreuzband des rechten Knies in Mitleidenschaft gezogen sein soll. Amoroso hatte aus dem fernen Brasilien die freie Wahl des operierenden Arztes gefordert und damit die Dortmunder Mediziner ausgebremst.
Besonders wird man sich jedoch in Dortmund über die Art und Weise unterhalten müssen, wie die Kommunikation zwischen den brasilianischen Experten - speziell Amorosos profilsüchtigem Leibarzt Nivaldo Baldo - und dem BVB abgelaufen ist. Amoroso, dem die Borussia Vertragsbruch vorwarf, weil er ein Ultimatum zur Rückkehr nach Dortmund am 18. November verstreichen ließ, droht seitens seines Arbeitgebers zumindest eine saftige Geldstrafe.
Niebaum: "Die Atmosphäre wurde entgiftet"
Amoroso, der - offenbar von schlechten Beratern fremdgesteuert - eher den Eindruck einer "Ich-AG" vermittelt, ist in den vergangenen Wochen reichlich auf den Nerven der BVB-Bosse herumgetrampelt. "Eine Reihe von Missverständnissen wurde bereits ausgeräumt, die Atmosphäre entgiftet", ließ Dortmunds Präsident Gerd Niebaum wissen und versucht, die Situation weiter zu entspannen.