Dank der Schlussoffensive investierten die anfänglich noch zurückhaltenden Klubs geschätzte 18 Millionen Euro für knapp 40 Spieler. Dem stehen Einnahmen in Höhe von etwa 28 Millionen Euro gegenüber. Im vergangenen Jahr saß das Geld bei den 18 Erstligisten noch lockerer. Damals wurde 48 Millionen Euro für Wintertransfers ausgegeben. Noch bis Montag um 24.00 Uhr durften die Vereine zuschlagen, falls die wechselwilligen Profis dann auch auf der Transferliste standen.
Große Betriebsamkeit herrschte bis zuletzt beim Hamburger SV, dessen Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer dank der vielen Transfers bereits den Spitznamen "Dukaten-Didi" erhielt. Neben der Rekord-Einnahme von 20 Millionen Euro aus dem Verkauf von Nigel de Jong zu Manchester City wird noch Thiago Neves den Geldbeutel der Hanseaten auffüllen. Der Brasilianer, der erst vor der Saison gekommen war und sich nie durchsetzen konnte, wechselt mit großer Wahrscheinlichkeit für sieben Millionen Euro zu Al-Hilal nach Saudi-Arabien. Im Gegenzug nahm der HSV den Franzosen Mickael Tavares (Slavia Prag) sowie den Venezolaner Tomas Rincon (Deportivo Tachira) unter Vertrag.
Zudem soll der bei Liga-Konkurrent Schalke 04 aussortierte Mittelfeldspieler Albert Streit kommen. Die Gelsenkirchener hingegen gaben offenbar noch Mittelfeldspieler Fabian Ernst für 2, 75 Millionen Euro an Besiktas Istanbul ab.
Kurz vor Ende der Transferliste hat auch Bayer Leverkusen noch einmal zugeschlagen und einen griechischen Stürmertausch vorgenommen. Das Werksteam lieh den früheren Torschützenkönig Theofanis Gekas bis zum Saisonende an den englischen Premier-League-Klub FC Portsmouth aus. Im Gegenzug kommt dessen Nationalmannschaftskollege Angelos Charisteas bis zum Saisonende vom 1. FC Nürnberg. Zuvor hatte Bayer bereits mit der Ausleihe des 19 Jahre alten Ausnahmetalentes Toni Kroos von Meister Bayern München für einen Paukenschlag gesorgt. "Es gab kaum einen Verein, der Toni nicht gerne gehabt hätte. Aber er wollte zu uns", sagte Leverkusens Sportchef Rudi Völler.
Einen schmerzvollen Abgang dürfte Hannover 96 mit Szabolcs Huszti zu beklagen haben. Der ungarische Mittelfeldspieler wechselt für etwa 2,5 Millionen Euro zum UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg. Husztis Position wird Jacek Krzynowek einnehmen, der vom VfL Wolfsburg zum niedersächsischen Nachbarn wechselte und einen Vertrag bis 2010 erhielt. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Von den Abstiegskandidaten, die naturgemäß im Winter verstärkt nach dem letzten Strohhalm greifen, war Borussia Mönchengladbach am aktivsten. Rund fünf Millionen Euro gab das Schlusslicht für die vier Neuzugänge Tomas Galasek (Banik Ostrau), Dante (Standard Lüttich), Paul Stalteri (Tottenham Hotspur) und Logan Bailly (KRC Genk) aus. Beim 0:2 zum Rückrundenauftakt beim VfB Stuttgart konnten sie das Team jedoch noch nicht nennenswert voranbringen.
Auf Seite 2: Alle Transfers in der Übersicht