Frei von der Leber weg und ohne Berührungsängste mit der Schalker Basis, erzählte der 25-Jährige von sich, der sportlichen Situation auf Schalke und einigen privaten Dingen. Dass man sich wieder einmal Sorgen um seinen Gesundheitszustand machen müsse, davon war an diesem bunten Nachmittag nicht die Rede.
Trainer Fred Rutten sieht die Lage ein wenig anders. Dem Holländer ist zwar jeglicher Hang zur Melodramatik fremd, doch wenn das Gespräch auf Pander fällt, runzelt der 46-Jährige doch die Stirn. "Um den Jungen mache ich mir richtige Sorgen", gibt Rutten zu.
Er nennt keine Diagnose und will nicht über die mögliche Ausfallzeit Panders sprechen, dies tun auch Doc Bernd Brexendorf und der Spieler selbst nicht.
Ob es einen neuen Kniefall auf Schalke gibt, nachdem sich das Bangen um Kevin Kuranyi als unnötig erwiesen hat, ist also fraglich. Auf seiner am gestrigen Mittwoch frei geschalteten Homepage macht Pander in Hoffnung. Er hätte nur leichte Knieprobleme und bis auf wenige Einheiten sowie die Testspiele das bisherige Programm fast komplett absolviert.
Bei anderem Licht betrachtet, hat Pander nahezu die gesamte Vorbereitung verpasst. Schon im ersten Match gegen den niederländischen Zweitligisten TOP Oss vor zwei Wochen war er nicht am Ball. Im Trainingslager in Valencia musste er auch gegen UD Levante und CD Castellon zuschauen. Pander meint, dass er in den nächsten Tagen wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen werde. Aufgrund seiner Vorgeschichte gehen dennoch immer alle Alarmglocken an, wenn bei ihm von Knieproblemen die Rede ist.
Zuletzt war es im Herbst, als Pander fast zwei Monate pausieren musste, damals war allerdings ein hartnäckiger Bluterguss in der Wade der Grund. Nicht erst da mehrten sich im Umfeld des Vereins die Stimmen, dass man sich um einen Ersatz für den verletzungsanfälligen Nationalspieler bemühen müsse. Weil aber Heiko Westermann jederzeit auf der Position einspringen kann und "Kobi" schließlich auch noch da ist, wurde das Thema nicht weiter verfolgt. So wird Rutten wohl auch nächsten Dienstag in Jena hinten links wieder improvisieren müssen. Es bleibt nur zu hoffen, dass für Pander nicht eine neue lange Leidenszeit beginnt.
Von dieser Personalie losgelöst, hat Geschäftsführer Peter Peters angekündigt, Schalke werde auch in Zukunft "keine Investitionen in starke Spieler scheuen, von denen wir überzeugt sind, dass sie uns sportlich und wirtschaftlich weiterbringen". Manager Andreas Müller hat zwar deutlich gemacht, dass in der jetzigen Transferperiode bis zum 31. Januar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein neuer Kicker mehr verpflichtet würde. Aber auch ohne die in diesem Jahr fehlenden Einnahmen aus dem internationalen Geschäft dürfte Schalke im kommenden Sommer wieder auf dem Markt aktiv werden.
In einem Stadium, in dem der Klub intern einige Dinge hinterfragt und überprüft, ist in den nächsten Monaten allerdings die drängendste Frage, ob dafür die auf der Führungsebene handelnden Personen die richtigen sind.