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VfL: Maltritz fordert von seinen Teamkollegen "das Mögliche"
Überzeugung statt Bauchgefühl

VfL: Maltritz fordert von seinen Teamkollegen "das Mögliche"
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VfL-Kapitän Marcel Maltritz fand im Trainingslager in Campoamor zwischen schweißtreibender Arbeit und Testspiel die Zeit, die Ereignisse der Hinrunde und die Tage in Campoamor noch einmal Revue passieren zu lassen.

Mit RevierSport sprach der Defensive über die Suspendierung von Thomas Zdebel, Fanproteste, Teamgeist und Konkurrenzkampf.

Fordert von den Fans Fairness ein: Marcel Maltritz (Foto: firo).

Marcel Maltritz, was sagen Sie zur Suspendierung von Thomas Zdebel?

Das war nicht nur für das Umfeld sondern auch für Mannschaft eine große Überraschung. Aber der Vorstand und der Trainer haben uns dann ausführlich über die Gründe der Trennung informiert. Inzwischen ist die Geschichte innerhalb des Teams kein Thema mehr. Letztlich sind jetzt auch andere Dinge wichtig, zum Beispiel mit welchen Ergebnissen wir in die Rückrunde starten.

Nach der Trennung vom Ex-Kapitän war zu lesen, dass die Mannschaft nur noch ein zerstrittener Haufen sei.

Ich bin irritiert, wer sich diesen Blödsinn ausgedacht hat. Wir sind weder zerstritten noch gibt es hier irgendein Theater. Ich bin sogar der Meinung, dass wir durch die ganze Geschichte noch enger zusammen gerückt sind und die Verantwortung in der Mannschaft nun auf mehrere Schultern verteilt wird. Von Auflösungserscheinungen kann hier überhaupt keine Rede sein.


In den Internet-Foren lassen einige Anhänger kein gutes Haar an Vorstand, Trainer und Mannschaft. Wie sehen Sie das als Kapitän?

Ich finde das absolut nicht korrekt. Jedem von uns ist doch bewusst, das wir eine sehr schlechte Hinrunde gespielt haben. Doch wenn wir jetzt jeden Tag beim Training beschimpft und beleidigt werden, dann ist das nicht mehr vertretbar. Der Gipfel ist, dass meinen Teamkollegen unterstellt wird, dass einige schon mit ihren Gedanken bei einem anderen Klub sind. Ich lege für meine Mitspieler die Hand ins Feuer, dass da keiner ist, der sich mit dem Abstieg bereits abgefunden hat. Im Gegenteil: Wir werden uns für das Ziel Klassenerhalt zerreißen. Allerdings erwarte ich im Gegenzug im täglichen Umgang einfach mehr Respekt. Und zwar gegenüber allen Beteiligten im Verein. Nichts wäre furchtbarer, als wenn wir im schweren Auftaktspiel gegen Karlsruhe nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen unsere eigenen Fans antreten müssten. Überhaupt finde ich die ganze anonyme Schreiberei in den Foren manchmal sehr bedenklich.

Im Trainingslager gab es hautnahe Fankontakte.

Das sehe ich absolut positiv und wohltuend. Wir haben über so manche Aufschrift auf Transparenten in Spielerkreisen gesprochen und uns darüber gefreut. So ein Plakat wie nach dem Hoffenheim-Spiel („Jetzt kommt die Zeit, in der Bochum wieder siegt“, Anm. d. Red.) finde ich optimistisch und aufmunternd, das ist positiv und hilft mehr, als mit hängenden Köpfen durch die Gegend zu laufen und miese Stimmung zu verbreiten. Die, die hier sind, haben nur ein Ziel: sie wollen es mit uns schaffen. Genau das ist der richtige Weg. Hoffentlich können sie diese Einstellung auch in ihren Freundeskreis transportieren.

Der Sportpsychologe Thomas Graf war hier in den letzten Tagen sehr präsent. Wie kann er dem Team in der schwierigen Situation helfen?

Zunächst einmal ist das ja nichts Neues. Wir haben schon in der Sommervorbereitung seine Hilfe in Anspruch genommen. Da wird ja viel über seine Arbeit spekuliert. Er legt bei uns ganz bestimmt nicht die Hand auf und auf die Couch müssen wir auch nicht. Stattdessen schaut er bei unserem Gruppenverhalten einfach nur genau hin und thematisiert dann die Dinge, die ihm auffallen und wichtig sind. Das können manchmal Kleinigkeiten sein, so zum Beispiel die Wahrnehmungen in einem Spiel. Da ist man oft viel zu sehr auf den Ball fixiert und im übertragenen Sinne kann man sagen, er schärft unseren Blick für die Dinge, die oftmals schwer erkennbar sind.

Auf Seite 2: Maltritz zu Konkurrenzkampf, Bauchgefühl und Klimowicz

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