Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen und dem 18. Tabellenplatz nach sieben Spieltagen geht der 1. FC Köln schweren Zeiten entgegen. In einem Interview verriert Manager Andreas Rettig, wie er den Kurswechsel doch noch schaffen will.
Frage: "Bleibt Friedhelm Funkel nach der Vorstellung gegen Werder Bremen Trainer des 1. FC Köln?"
Andreas Rettig: "Ich bin nicht der Typ, der sich bei der ersten Gelegenheit von einem Trainer trennt. Erst wenn ich sehe, dass Funkel nichts mehr ändern kann, werden wir reagieren. Das ist doch klar. Es gibt keinen Freifahrtschein für den Trainer. Aber eine Entlassung zum derzeitigen Zeitpunkt kann ich definitiv ausschließen. Friedhelm Funkel sitzt in Stuttgart auf der Bank."
Frage: "Aber die Leistung der Mannschaft muss doch Konsequenzen haben?"
Rettig: "Ohne Wenn und Aber, die Leistung war absolut desolat. das können wir uns nicht gefallen lassen. Wir sind doch nicht so naiv, den Ernst der Lage zu verkennen. Aber es gibt keine Garantien für Veränderungen, wenn wir uns jetzt von Friedhelm Funkel trennen. Aber der Ton in Köln wird schärfer werden. Wir haben fünf Spiele gezeigt, in denen zumindest die Leistung stimmte. Gegen Bremen stimmte gar nichts. Nun ist endgültig der Zeitpunkt erreicht, wo Leistung und Ergebnis stimmen müssen."
Frage: "Was werden die Konsequenzen sein?"
Rettig: "Wir sind im Moment emotional sehr angespannt, das ist doch klar. Wir werden eine Nacht über die Dinge schlafen und dann mit der Analyse beginnen. Und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Es muss alles angesprochen werden."
Frage: "Die Mannschaft wirkt total verunsichert. Wie ist es sonst zu erklären, dass nicht in einer einzige Phase des Spieles so etwas wie Kampfgeist zu erkennen war?"
Rettig: "Es werden andere Töne bei uns angeschlagen als nach dem Spiel gegen Wolfsburg, das kann ich versichern. Wenn jetzt einer damit argumentiert, der Druck sei zu hoch gewesen, dann frage ich mich, was ist in der Bundesliga hoher Druck? Dummes Zeug. Das ist normaler Druck, und damit muss man umgehen können."
Frage: "Was stimmte nicht?
Rettig: "Gar nichts stimmte. Keiner wollte den Ball, alle drehen sich weg, wenn der Ball gespielt werden soll. Das war ohne Worte, desolat. Und ich stehe dafür, dass es offene Worte geben wird. Meine Ansprechpartner sind Mannschaft und Trainer. Das ist der Bereich, für den ich verantwortlich bin. Unsere Leistung war nicht bundesligareif, und das geht nicht. Wir lassen uns nicht alles kaputt machen, was wir aufgebaut haben"