Mit Andreas Möller ist bei Aufsteiger Eintracht Frankfurt auch wieder der Erfolg zurückgekehrt. Beim Comeback des Welt- und Europameisters feierten die Hessen mit 2:0 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach den ersten Saisonsieg und verließen damit nunmehr gleichauf mit den Gastgebern die Abstiegszone, obwohl Möller sich noch nicht in alter Bestform präsentierte.
Melka erhielt den Vorzug
Vor 33.900 Zuschauern sorgten Markus Kreuz (17.) und Henning Bürger (90.) für Frankfurts ersten Bundesliga-Auswärtserfolg seit Februar 2001. Der Eintracht-Führung durch Kreuz war allerdings eine Reihe von Gladbacher Fehlern vorausgegangen: Erst funktionierte die Abseitsfalle nicht, dann war der Deutsch-Brasilianer Marcelo Pletsch im Zweikampf mit Kreuz nicht auf der Höhe, und schließlich machte Torhüter Michael Melka keine gute Figur. Melka hatte den Vorzug vor Neuzugang Claus Reitmaier erhalten und ersetzte den etatmäßigen Keeper Jörg Stiel, der an einem Innenbandabriss im Knie laboriert. Bürger nutzte einen der wenigen Konter gegen die auf den Ausgleich drängenden Hausherren zur Entscheidung.
Gladbach präsentierte sich bei seiner schon zweiten Heimniederlage vor allem in der ersten Halbzeit in einer desolaten Verfassung. In der Abwehr mit vielen Unsicherheiten, im Mittelfeld ideenlos und im Angriff ohne Durchschlagskraft zeigte die "Fohlen"-Elf eine abstiegsreife Leistung. Hinzu kamen kurz vor der Pause auch noch die Verletzungen von Pletsch (Verdacht auf Adduktorenabriss) und Stürmer Joris van Houdt (Verdacht auf Jochbeinbruch).
Möller übernahm Führungsrolle
Auf Frankfurter Seite gab Möller nach elf Jahren sein Comeback im Dress der Eintracht. Der 36-Jährige hatte kurzfristig sein Karriere-Ende bis zum Abschluss der laufenden Saison verschoben und soll Frankfurt vor dem Abstieg bewahren, bevor er ins Management wechseln wird. In seinem 419. Bundesliga-Spiel übernahm Möller gleich die Führungsrolle und versuchte, Ruhe ins Spiel zu bringen. Dies gelang dem Ex-Nationalspieler auch über weite Strecken, allerdings leitete Möller in der 51. Minute durch einen Fehlpass die bis dato beste Gladbacher Möglichkeit ein. Allerdings scheiterten Joonas Kolkka und Arie van Lent im Nachschuss.
Frankfurt hätte bereits nach fünf Minuten in Führung gehen können. Der Albaner Ervin Skela setzte aus 17 Metern einen Freistoß an die Unterkante der Latte, Melka wäre machtlos gewesen. Im zweiten Durchgang kamen die Hessen dagegen nur noch sporadisch vor das Gladbacher Tor und konzentrierten sich weitgehend auf die Defensive.