Am Tag nach seinem Debüt für den FC Bayern München hat sich Stürmerstar Roy Makaay zum ersten Mal offiziell der deutschen Öffentlichkeit präsentiert. "Es war nicht super, aber schon ganz gut", meinte der 28 Jahre alte Niederländer seine Leistung beim 2:0-Sieg im Testspiel gegen Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Nürnberg. Er sei erst eine Woche da und brauche noch Zeit, sich an die neue Mannschaft zu gewöhnen, ergänzte Makaay und gestand: "Ich bin noch müde, jetzt muss ich körperlich schnell zulegen."
Im Cafe "Sport-Treff" auf dem Trainingsgelände herrschten tropische Temperaturen um die 40 Grad, als sich Makaay am Mittwochmittag erstmals dem Medienrummel stellte. Zehn Kamerateams, 20 Fotografen und rund 50 Journalisten verfolgten den ersten Auftritt des Niederländers, der sich am Tag nach dem ersten Härtetest gut erholt zeigte. "Ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung, weil ich drei Monate nicht gespielt habe", teilte Makaay lächelnd mit: "Ich werde versuchen, so schnell wie möglich wieder bei 100 Prozent zu sein. Heute sind die Beine schon wieder sehr gut."
"Ich werde sehr viele Tore schießen"
Trotz des enormen Erwartungsdrucks gab sich der Torschützenkönig der Primera Division (29 Treffer) gelassen. "Als Stürmer hat man immer Druck. Ich bin sicher, dass ich hier sehr viele Tore schießen werde." Er sei stolz, hier zu sein nach den letzten "sehr schwierigen Wochen" in La Coruna. Der FC Bayern zähle zusammen mit Real Madrid um den AC Mailand "zu den großen Vereinen der Welt". Dennoch forderte Makaay auch Geduld: "Keine Mannschaft kann nur auf einen spielen. Ich muss mich ein bisschen verändern und die Mannschaft muss mich kennenlernen. Das braucht alles ein bisschen Zeit."
Uli Hoeneß saß schwitzend daneben und erklärte die Diskussionen nach Makaays erstem Spiel gleich mal "für völlig lächerlich": "Es geht nicht darum, ob Roy schon in Nürnberg ein Tor geschossen hat, sondern darum, was am Ende der Saison herauskommt. Wir haben keine Lust, uns nach jedem Spiel zu rechtfertigen, ob die Millionen nun berechtigt sind oder nicht."
Elber: "Wir brauchen die Stärke von Makaay"
Hauptkonkurrent Giovane Elber hat den neuen Stürmerstar Roy Makaay indes mit offenen Armen empfangen. "Ich hoffe, dass er schnell Fuß fassen kann und schon gegen Bochum ein gutes Spiel macht", erklärte der 31 Jahre alte Brasilianer, der nach seiner bisher torlosen Saison ernsthaft um seinen Stammplatz im Bayern-Angriff fürchten muss: "Wir brauchen die Stärken von Makaay - schon in Hinblick auf die Champions League."
Auch Kapitän Oliver Kahn konnte der Verpflichtung von Roy Makaay nur Positives abgewinnen. "Gott sei dank ist jemand da, auf den jetzt alle Augen gerichtet sind. Und nicht nur zwei oder drei Spieler, die alles auf sich nehmen müssen." Der Nationalkeeper plädierte nach dem torlosen Debüt von Makaay in Nürnberg für Geduld. "Es ist völlig lächerlich, nach so einem Freundschaftsspiel etwas über die Leistungsfähigkeit eines Spielers zu sagen. Er hat erst zwei Trainingseinheiten gemacht. Es kann einige Bundesligaspiele dauern, bis er 100 Prozent da ist, er kann aber auch sofort zuschlagen."