Es sollte nur ein Vorbereitungsspiel für die Europameisterschaft werden, bei der sowohl Italien als auch die Türkei vertreten sein werden. Für den türkischen Innenverteidiger Ozan Kabak endete das Spiel aber verfrüht - und mit einer Tragödie.
Bei einem Zweikampf zwischen Mateo Retegui, der den Körper etwas härter reinstellte, und Kabak ging dieser zu Boden und schrie laut auf. Sein Knie wurde mit Eis gekühlt, schließlich musste Kabak mit einer Trage abtransportiert werden. Der Italiener hatte nicht gefoult, Kabak sich aber schwer verletzt.
Denn wie dessen Klub TSG 1899 Hoffenheim am Mittwoch, 5. Juni, bestätigte, hat sich der Innenverteidiger einen Kreuzbandriss zugezogen. "Das ist eine unglaublich bittere Nachricht und eine persönliche Tragödie für Ozan. Er hatte sich durch konstant starke Leistungen bei uns im Verein in der vergangenen Saison auch in der türkischen Nationalmannschaft einen festen Platz in der Innenverteidigung erkämpft und hatte nun den großen Traum, mit seinem Heimatland eine EM in seiner Wahlheimat zu spielen. Dass dieser Traum durch eine derart schwere Verletzung nur wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel der EM geplatzt ist, macht die ganze Situation umso dramatischer", sagte TSG-Geschäftsführer Alexander Rosen.
Und weiter: "Selbstverständlich werden wir Ozan ab sofort mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen und werden auf seinem anspruchsvollen Weg zurück immer an seiner Seite stehen."
Kabak war in der vergangenen Saison bei den Hoffenheimern gesetzt, absolvierte 28 von 34 Bundesliga-Spielen. Dabei traf er für einen Innenverteidiger bemerkenswerte viermal. Im Sommer 2022 war Kabak nach drei Jahren in Gelsenkirchen vom FC Schalke 04 gekommen.
Im Trikot der Knappen absolvierte der Innenverteidiger 42 Pflichtspiele, wobei der Abstieg im Mai 2021 als Tiefpunkt seiner Schalke-Zeit gewertet werden darf. Kabak war damals an den FC Liverpool verliehen. Immerhin: Im Sommer 2022 brachte er dem FC Schalke 04 noch rund sieben Millionen Euro Ablöse ein.