Die Erleichterung beim VfL Bochum war groß. Nach zwei Niederlagen am Stücke konnte RB Leipzig ein 0:0 (0:0) abgerungen werden. Es war das vierte Unentschieden am 10. Spieltag und die erste Partie zu Null.
"Es wird nicht viele Mannschaften geben, die hier einen Punkt holen werden", zeigte sich Kapitän Anthony Losilla zufrieden. "Wir können dankbar sein, dass wir Manuel Riemann haben, aber wir haben auch als Mannschaft gut verteidigt."
Leipzig hatte sichtliche Schwierigkeiten, gegen tiefstehende Bochumer Lösungen zu finden. "Wir sind eng zusammen geblieben, kompakt und das brauchen wir, um stabiler zu werden. Das war ein Punkt, an dem wir unter der Woche gearbeitet haben."
Die geforderte Stabilität hob auch Sportdirektor Marc Lettau hervor. "Wir können sehr, sehr gut mit dem Punkt leben. Den haben wir uns leidenschaftlich erkämpft. Wir waren alle mit den vorangegangenen Spielen überhaupt nicht zufrieden, da war das ein Schritt nach vorne."
Erstmals seit dem letzten Spieltag der vergangenen Saison kassierte der VfL kein Gegentor. "Wenn man in Leipzig die Null hält, dann hat man einiges richtig gemacht", wusste auch Kevin Stöger. Das nötige Glück gehöre in so einem Spiel dazu.
"Wir haben die letzten zwei Wochen echt viel Scheiße gefressen und kommen da nur gemeinsam raus. Das hat man gesehen", so Stöger weiter. "Jeder hat sich in den Ball geworfen, jeder hat den Fehler eines Mitspielers gut gemacht. Wir haben dreckig gespielt, wichtige Gelbe Karten geholt."
Das war auch für Keven Schlotterbeck, der sein Startelf-Debüt in dieser Saison gab, der Schlüssel und zählte die Bochumer Tugenden auf: "Kratzen, kämpfen, beißen. Wir waren einfach zu lieb in den letzten zwei Spielen."
So verhinderten Patrick Osterhage (42.) oder er selbst (87.) mit ihren cleveren Fouls gefährliche Situationen. "Wenn einer ausgespielt wird, entweder foule ich ihn oder der nächste kommt und nimmt ihn von den Beinen. Ganz einfach."
Das geschah auch in der 26. Minute, als Xavi Simons nach einem Zweikampf mit Schlotterbeck zu Boden ging und es Elfmeter gab. "Ich muss es mir nochmal anschauen. Im ersten Moment reicht es nicht für mich, weil ich nur da stehe, er dreht sich um mich herum und fällt halb. Aber Entschuldigung, es ist ein Kontaktsport."
An diesem Nachmittag schien das aber sowieso unerheblich. Den fälligen Elfmeter parierte Riemann, wie auch den Strafstoß-Versuch von Emil Forsberg in Halbzeit zwei (61.). "Es ist ein sehr guter Punkt, in Leipzig musst du erstmal bestehen."