Vom Trainer gelobt, von den Fans gefeiert: Felix Nmecha war nach seiner eindrucksvollen Heimpremiere für Borussia Dortmund glücklich und erleichtert. „Es ist nicht normal, wie toll die Fans sind. Es war richtig gut, alle haben mich gut angenommen“, sagte der Nationalspieler nach seinem Doppelpack beim 3:1 (1:1) gegen Ajax Amsterdam bei Sky.
Selbstverständlich war die Reaktion der Anhänger des Vizemeisters nicht. Teile der Fans hatten die Verpflichtung des 22-Jährigen vom Ligarivalen VfL Wolfsburg aufgrund dessen als durchaus homophob und queerfeindlich einzuordnender Instagram-Aktivitäten kritisch gesehen. Doch Pfiffe und Plakate gegen Nmecha gab es bei der stimmungsvollen Saisoneröffnung vor 80.500 Zuschauern keine.
Sportlich stellte der Mittelfeldspieler seine Qualitäten eindrucksvoll nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit unter Beweis. Dank seiner starken Physis kam er immer wieder in gefährliche Räume, seine gute Schusstechnik war nicht nur bei seinen beiden Treffern zu bewundern.
"Felix hat es hervorragend gemacht"
„Das Spielfeld sieht für ihn manchmal sehr klein aus, weil er mit seinen langen Schritten überall hinkommen kann. Wir sehen das Potenzial in ihm, in torgefährlichen Räumen für uns wichtig zu werden“, sagte BVB-Coach Edin Terzic und ergänzte: „Wenn du als Mittelfeldspieler sofort zweimal triffst, dann ist das natürlich besonders schön.“
Auf der USA-Reise spielte Nmecha aufgrund muskulärer Probleme nur eine Nebenrolle. Doch der Neuzugang ist nun fit und drängt in die Startelf. „Felix hat es hervorragend gemacht. Er war an ganz vielen Offensivaktionen beteiligt“, lobte Terzic.
Vor dem Pflichtspielauftakt am kommenden Samstag in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten TSV Schott Mainz ließ sich der Dortmunder Trainer aber noch nicht in die Karten blicken. Nmecha sei so nah dran wie alle anderen auch. „Es wird harte Entscheidungen geben. Das ist genau das, was wir wollen. Wir wollen uns gegenseitig zu Höchstleistungen herausfordern“, sagte Terzic.