Die Summe der Entscheidungen der beiden hätten für eine „Gesamtentwicklung“ gesorgt, „die im Lauf der Zeit mehr und mehr für Irritationen gesorgt hat“, sagte der langjährige FCB-Präsident und -Manager im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.
Als ein Beispiel mangelhafter Kommunikation nannte Ehrenpräsident Hoeneß die Begleitumstände bei der Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann. Kahn und Salihamidzic hätten diese Entscheidung trotz der großen Tragweite ohne Rücksprache getroffen. „Niemand“ habe davon gewusst, „auch Herbert Hainer (FCB-Präsident, d. Red.) wurde als Aufsichtsratsvorsitzender viel zu spät informiert. Und so etwas geht einfach nicht“, sagte Hoeneß.
Kahn habe einen falschen Ansatz gewählt und zu wenig Bezug zum Fußball gehabt. „Oliver hatte seine Rolle für sich so definiert, dass er sich aus dem Sport weitgehend rausgehalten hat. Dabei ist der Sport die Hauptaufgabe. Unser Produkt ist Fußball“, sagte Hoeneß. Außerdem habe Kahn weder engen Kontakt zu ihm noch zum früheren Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gepflegt.
„Man kann jede Firma neu aufstellen und alles anders machen, das ist völlig legitim – aber man muss Erfolg damit haben. Um nichts anderes geht es. Es stört mich, wenn es jetzt wieder heißt, der Hoeneß will immer noch die Regeln bestimmen“, sagte der 71-Jährige: „Am liebsten wäre mir, es liefe alles bestens und wir hätten noch alle Vorstände beieinander. Die letzten Tage und Wochen waren alles andere als ein Vergnügen.“
Gemeinsam mit Rummenigge, der am Dienstag in den Aufsichtsrat berufen wurde, führt Hoeneß nun Gespräche mit Spielern und Beratern. Trainer Thomas Tuchel „wird eine wichtige Rolle spielen bei der Entscheidungsfindung, aber er wird jetzt sicher nicht zu den Klubs oder Beratern fahren und Verhandlungen führen.“