Lothar Matthäus hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach dem 2:3 gegen Belgien scharf kritisiert.
"Das war nicht ein Klassen-Unterschied, das waren zwei Klassen Unterschied. Deutschland hat nur zugeschaut, wie Belgien gespielt hat", schimpfte DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus als RTL-Experte.
Gerade die ersten 30 Minuten der DFB-Elf gefielen dem 62-Jährigen am Dienstagabend überhaupt nicht.
"Was da Deutschland gespielt hat, das war das Schlechteste, was ich eigentlich in meiner langen, langen Laufbahn fast schon gesehen habe. Sie haben sich nicht in den Zweikämpfen gewehrt, sie haben die Belgier spielen lassen. Sie sind verdient 0:2 - und glücklicherweise nur 0:2 - in Rückstand geraten. Und dann sind sie aufgewacht. Es war ein Komplettversagen in den ersten 30 Minuten."
Joshua Kimmich (DFB-Kapitän): "Die ersten 30 Minuten waren ganz schlimm, die ersten 15 waren wir überhaupt nicht auf dem Platz, sehr fehleranfällig, vor allem mit dem Ball, überhaupt nicht hungrig. Das war nix! Ab der 30. war es definitiv besser. Die zweite Halbzeit war so, wie wir uns das vorstellen."
Niclas Füllkrug (Torschütze): "Wir haben insgesamt trotzdem ein gutes Gesicht gezeigt und Moral bewiesen. Da sind wir stolz drauf. In der ersten Halbzeit hat uns ein bisschen die Tiefe gefehlt, da kriegen wir die ersten beiden Tore zu leicht und zu schnell. Der Trainer hat reagiert, dann ist es besser geworden."
Erst die Hereinnahme von Emre Can nach rund einer halben Stunde und einiger junger Spieler im zweiten Durchgang habe dann zur Besserung geführt.
"So wie die Mannschaft ab der 30. Minute gespielt hat, so wollen wir sie sehen", sagte Matthäus.
Yannick Carrasco (6.) und Romelu Lukaku (9.) erzielten vor 42.910 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion die ersten beiden Tore für die Belgier. Niclas Füllkrug (44./Handelfmeter) konnte mit seinem sechsten Tor im sechsten Länderspiel verkürzen. In der zweiten Hälfte, in der die Belgier zwei Gänge zurückschalteten, war sogar bei einigen Chancen der Ausgleich möglich. Doch dann sorgte Kevin De Bruyne (78.) für den alten Abstand. An der Niederlage änderte letztlich auch der erneute Anschlusstreffer von Serge Gnabry nichts mehr (87.). wozi mit dpa