In einem Meeting, bei dem auch Vfl-Vorstand Thomas Ernst teilnimmt, werden die "Regularien" für die Partie festgelegt. Zum Beispiel, wer sich wo aufwärmen darf, wer in welcher Trikotfarbe spielt und wie oft gewechselt wird. An der Besprechung nimmt natürlich auch der Schiedsrichter teil.
Überhaupt ist „Heimaturlauber“ die große Nummer. Als gestern Abend auf dem Trainingsgelände der Marinos trainiert wurde, harrten mehrere hundert Fans geduldig bis zum Ende aus, stürmten dann den Platz. Ono war bestens vorbereitet, hatte ausreichend Autogrammkarten parat.
Nette Geste von Thomas Ernst. Die neun anwesenden VfL-Fans, die schon am Tag vor dem heutigen Spiel VfL-Flagge zeigten, wurden von Sportvorstand mit „Ehrenkarten“ für ihre Mühen belohnt.
Auch Thomas Zdebel geriet auf dem langen Flug von Frankfurt nach Tokio ins Plaudern. „In meiner Zeit beim 1. FC Köln waren wir mehr als eine Woche in Tokio, der Club Jef United hatte uns eingeladen. Es war quasi für Pierre Littbarski das Abschiedsspiel für den FC und das Begrüßungsspiel in Japan. Ich hatte damals noch nie japanisch gespeist, aber kaum waren wir auf dem Hinflug in der Maschine, musste ich da schon durch. Inzwischen bin ich nicht nur in Sachen Essen auf den Geschmack gekommen. Japan ist ein tolles Erlebnis.“
Japaner kennt man in Deutschland immer freundlich und mit einem Fotoapparat. Doch auch im VfL-Lager hat man ein Faible für das Spiel mit der Kamera. So fotografierten sich Christian Gruber (dem wir die Fotos verdanken) und Dr. Karl-Heinz Bauer gegenseitig.
Da staunte auch Marcel Koller. Auf dem großen, drei Plätze umfassenden Trainingsgelände der Yokohama Marinos gibt es nicht nur ein komplettes Funktionsgebäude mit Fanshop, sondern auch eine 50 Meter lange Kunststoffbahn mit einer sieben Meter ansteigenden Rampe. Doch diese Trainingstortur ersparte der Schweizer seinen Jungs nach der langen Anfahrt. Er erfuhr aber, dass der AC Mailand bei seinem Besuch hier diese Rampe regelmäßig zu Fitnesszwecken genutzt hat.
Eigentlich ist der 1,94 Meter große Bodyguard Mike vom Hotel als Sicherheitsmann für die VfL-Mannschaft während des gesamten Aufenthalts abgestellt. Doch der dunkelhäutige Muskelmann kümmert sich fast ausschließlich um Shinji Ono, sorgt selbst in der Hotellobby für dessen Sicherheit.
Die neun mitgereisten VfL-Fans, die sich bis zum heutigen Morgen noch in Tokio aufhielten und erst zum Spiel anreisen, nutzten die VfL-freie Zeit, um sich in Tokio gemeinsam mit 50.000 Zuschauern die Begegnung der japanischen U-23 gegen Argentinien anzusehen.
Bei der Ankunft im Intercontinental Grand-Hotel in Yokohama wartete schon eine Delegation der Marinos, die zur Begrüßung Blumen sprechen ließen.
Axel Treffner, Aufsichtsrat des VfL, trat als Erster ins „Fettnäpfchen“. Zu Beginn des Abschlusstrainings latschte er mit Straßenschuhen auf den Rasen und erhielt gleich eine Rüge.
Mulmig wurde es für Philipp Bönig auf dem Frankfurter Flughafen. Der Bayer wurde nämlich im gesamten Airportbereich per Lautsprecher ausgerufen. Was bei seinen Teamkollegen für viel Gelächter sorgte. Der Hintergrund: Der Defensive hatte das Gruppenticket und am Schalter warteten Ansgar Schwenken und Thomas Ernst.
Die DFL und die veranstaltende Reiseagentur Liga-Travel haben wirklich an alles gedacht. So stehen dem VfL bis zur Abreise drei Übersetzerinnen für Vorstand, Mannschaft und Funktionsteam zur Verfügung.
Marcel Koller wäre auch einer für den diplomatischen Dienst. Auf die Frage, was er denn über die Marinos wisse (der Klub steht derzeit an drittletzter Stelle), antwortete er: "Ich kenne die Spielstärke von Shinji Ono. Und so schätze ich auch unseren Gegner ein."
Unter den vielen Metallkisten, die Zeugwart Andy Pahl schon Tage vor der Abreise eifrig packte, war auch eine mit Souvenirartikeln. Wimpel, Anstecknadeln und zahlreiche unterschriebene Trikots reisten mit um die Welt und fanden schon am Ankunftstag reißenden Absatz. Als Gastgeschenke für die Japaner hatte der VfL auch ein paar besondere Präsente, die typisch für das Revier sind, im Gepäck: Miniatur-Grubenloren.