Der VfL Bochum bleibt in der Fußball-Bundesliga weiter ohne Punkt. Gegen Werder Bremen gab es trotz ordentlicher Leistung am 5. Spieltag eine späte und bittere 0:2-Niederlage (0:0).
Dabei herrschte bereits vor Anpfiff euphorische Stimmung auf den Rängen. Davon getragen, begann der VfL Bochum die Partie mit hohem Tempo. Noch keine Minute war gespielt, als Simon Zoller mit seinem Pass in die Tiefe Takuma Asano fand. Dessen Abschluss konnte Jiri Pavlenka im Tor der Gäste jedoch leicht entschärfen.
Dies sollte aber für längere Zeit die einzig gefährliche VfL-Szene bleiben. In den Anfangsminuten hatten die Bochumer zwar mehr Spielanteile, versuchten ihr Glück aber zumeist mit hohen Bällen. Gegen die großgewachsene Dreierkette der Bremer hatte Zoller dabei oft das Nachsehen. Zu großen Torchancen kam der VfL dementsprechend nicht.
Ausgeglichene erste Halbzeit
Nach etwas mehr als 20 Minuten fing der Aufsteiger aus Bremen an, seinerseits etwas in Offensive zu investieren. Die größte Möglichkeit hatte dabei Niclas Füllkrug, der völlig frei vor VfL-Keeper Manuel Riemann auftauchte, aber an dessen blitzschnell ausgefahrenen Bein scheiterte (21.). Auch gegen Marvin Duksch war Riemann wenig später zur Stelle.
Werder war in der Folge die optisch überlegene Mannschaft. Das bemerkten auch die VfL-Fans auf den Rängen und verstärkten ihre Anfeuerungs-Rufe. Spielerische Lösungen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. In einem hektischen Spiel mit vielen technischen Fehlern war es daher wenig überraschend, dass die größte Torchance der ersten Halbzeit aus einer Standardsituation resultierte.
Aus gut 25 Metern nahm Werders Niklas Schmidt Maß auf Riemanns Torwart-Eck. Dieser streckte sich, konnte aber nur hinterherschauen, wie der Ball gegen den Innenpfosten und von dort zurück ins Feld prallte (41.). Auf der anderen Seite hatte Philipp Förster kurz vor der Pause die Führung auf dem Fuß (44.). Seinen Linksschuss konnte Pavlenka nur zur Mitte abklatschen lassen, Asano kam für den Nachschuss einen Tick zu spät - 0:0 der Halbzeitstand.
SVW:Pavlenka - Pieper (Stark, 77.), Veljkovic, Friedl - Weiser, Schmid (Stage, 73.), Groß (Rapp, 90.), Schmidt (Gruev, 90.), Jung - Füllkrug, Duksch (Burke, 73.)
Tore: Füllkrug (86.), Füllkrug (90.)
Gelbe Karten: Zoller (39.), Pieper (69.)
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 25.800
Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchte der VfL zu seinem druckvollen Spiel aus der Anfangsviertelstunde zu finden. Die Werder-Innenverteidigung wurde wieder früher angelaufen, wodurch sich allerdings - nach Überspielen des Pressing - Räume für die Gäste boten, die Schmidt (49.) und Duksch allerdings ungenutzt ließen (51.).
Großchancen auf beiden Seiten
Beide Mannschaften spielten nun mit zunehmend offenem Visier. Christian Gamboa musste in höchster Not vor dem einschussbereiten Duksch (54.) klären, kurz darauf parierte Riemann glänzend - erneut gegen Duksch (60.). Auf VfL-Seite behauptete sich Zoller nach einer Flanke von Gerrit Holtmann im Fünfmeterraum. Seinen Kopfball bekam Pavlenka gerade so auf der Torlinie unter Kontrolle (63.).
Gleich zweimal hatte Bochums Kapitän Anthony Losilla die Führung auf dem Kopf. Zunächst landete der Ball auf dem Tornetz (65.), seinen Aufsetzer nach Freistoß von Kevin Stöger kratzte der Pavlenka aus dem oberen Winkel (70.). In der 80. Minute war der Ball dann tatsächlich über der Torlinie. Allerdings hatte der eingewechselte Philipp Hofmann dafür seine Hand eingesetzt - Videobeweis, abgebrochener Jubel, kein Tor.
Doch es wurde noch bitterer für den VfL. In der 86. Minute konnte Mitchel Weiser von der rechten Seite unbedrängt flanken. In der Mitte setzte Füllkrug zum Flugkopfball an, Riemann war machtlos - 0:1. Die Bochumer warfen in der Folge nochmal alles nach vorne - und standen hinten dementsprechend offen. Vaseilios Lampropoulos brachte Oliver Burke zu Fall, Elfmeter für Werder, keine Proteste bei Bochum. Füllkrug verwandelte sicher und schnürte den Doppelpack.
Doch Bochum gab sich nicht auf. Sieben Minuten wurden als Nachspielzeit angegeben. Und zum zweiten Mal zappelte der Ball im Werder-Kasten, doch erneut griff der Video-Schiedsrichter ein. Hofmann hatte im Abseits gestanden, der Anschlusstreffer blieb somit aus. So stand am Ende eine bittere 0:2-Niederlage - und der VfL weiterhin punktlos am Tabellenende.