Erst kurz vor dem Rückrundenstart war Jürgen Locadia zum VfL Bochum gekommen. Der Stürmer sollte zum einen die Lücke, die Soma Novothny mit seinem Wechsel zu Anorthosis Famagusta hinterlassen hat, schließen. Zum anderen sollte der Niederländer mehr Druck auf den etablierten Sebastian Polter machen und zudem Thomas Reis' Möglichkeiten im Mittelsturm erweitern. Während sich Polter als bulliger, abschlussstarker Knipser beschreiben lässt, ist Locadia technisch stärker.
Am 18. Spieltag, als der VfL Bochum den VfL Wolfsburg mit 1:0 schlagen konnte, hatte Locadia noch nicht gespielt, doch eine Woche später war es soweit. Beim 0:1 in Mainz feierte der Niederländer sein Bundesliga-Comeback und hinterließ gleich mal eine Duftmarke. Nach einer Flanke von Danny Blum fackelte er nicht lange, nahm den Ball kurz mit Rechts an und schloss direkt mit Links ab. Den zentralen Schuss konnte FSV-Keeper Robin Zentner jedoch abwehren.
Locadia sorgt bei Startelf-Debüt für viel Betrieb
Drei Tage später sollte er beim Wiedersehen im DFB-Pokal dann die Chance von Anfang an bekommen. In einer zähen ersten Hälfte blieb der Stürmer zunächst blass und ließ sich auch immer mal wieder etwas zurückfallen, um Bälle zu bekommen. Die erste Torchance von Gerrit Holtmann leitete er mit einer starken Balleroberung ein (5.).
Seine Szene des Abends hatte Locadia nach 54 Minuten. Da holte er sich den Ball von Stefan Bell, versetzte im Strafraum Silvain Widmer und prüfte Zentner im kurzen Eck. Doch auch hier behielt der Mainzer Keeper die Oberhand. Rund zehn Minuten später hatte Zentner zwar das Nachsehen, Locadias Schuss rauschte aber über die Querlatte (65.). Kurz darauf hatte der Niederländer Feierabend und wurde durch Polter ersetzt (73.).
Sein Trainer lobte Locadia im Nachgang. "Jürgen hat gezeigt, warum er uns gut zu Gesicht steht. Er ist technisch sehr stark. Wenn er noch mehr Spielfitness hat, ist er ein toller Spieler, der uns mit Blick auf unser großes Ziel helfen kann." Damit meinte Reis natürlich den Klassenerhalt. Von dem Pokalfinale in Berlin will er aktuell noch nicht träumen.