Eine Sonderbewachung für Erling Haaland wird es nicht geben. „Es wird nicht nur ein Spieler abgestellt“, sagte Trainer Tayfun Korkut. „Gemeinsam“ müsse es Hertha BSC schaffen, am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in der Fußball-Bundesliga gegen den Superstar von Borussia Dortmund zu verteidigen. Doch nicht nur der norwegische Stürmer bereitet den Berlinern vor dem Duell Kopfzerbrechen. „Es gibt viele Spieler mit viel Qualität“, sagte der neue Coach Korkut und forderte: „Wir wollen auch selber unsere Aktionen nach vorne haben.“
Vor allem will der Hauptstadtclub den schwachen Auftritt vom Dienstag vergessen machen. Das 0:4 beim FSV Mainz 05 war ein herber Dämpfer für die Hoffnungen, dass es noch vor der kurzen Winterpause wieder merklich bergauf gehen könnte. „Die Mannschaft ist besser, als sie sich an dem Abend präsentiert hat. Wir müssen das Spiel so schnell wie möglich abhaken und gehen mit viel Elan in dieses Spiel“, sagte Korkut, der zuvor vier Punkten aus zwei Spielen eingefahren hatte. „Mut und die Freude am Spiel“ sollen nun wieder gezeigt werden.
Fehlen werden dabei mit großer Wahrscheinlichkeit Stevan Jovetic (Wadenprobleme) und Suat Serdar (starke Knieprellung), deren Einsätze offiziell als fraglich gelten. Ausfallen werden im letzten Spiel des Jahres und der Hinrunde Lukas Klünter und Rune Jarstein, Peter Pekarik hat hingegen am Donnerstag wieder das Mannschaftstraining aufgenommen und könnte im Olympiastadion auf den Rasen zurückkehren.
Korkuts Vorgänger Pal Dardai hatte ursprünglich das Ziel ausgegeben, bis zur Winterpause mindestens 20 Punkte einzufahren. Um das zu schaffen, wäre gegen den Zweitplatzierten BVB ein Sieg notwendig. Hertha liegt nach 16 Spieltagen mit 18 Zählern nur auf Rang 14. „Wichtig ist die Entwicklung auf dem Platz. Wenn man Punkte holen will, muss man abliefern“, sagte Korkut und wollte sich nicht auf die Vorgabe des freigestellten Ungarn Dardai einlassen. „Es ist eine Entwicklung zu sehen. Alles andere ist gerade überhaupt nicht wichtig“, sagte Korkut.
Wintertransfers möglich
Derweil geht bei Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic der Blick auch schon über das Dortmund-Spiel hinaus. Der 50-Jährige schloss am Donnerstag Transfers in der Winterpause nicht aus. „Es wird ein interessantes Fenster werden. Mein Handy ist Chaos, da bimmelt es die ganze Zeit. Da ist gerade Schlussverkauf und Weihnachtsvorverkauf“, sagte Bobic und wurde dann schnell etwas ernster: „Durch die Pandemie wissen wir nicht, was auf uns zukommt.“
Die Berliner haben mit der Verpflichtung des Norwegers Fredrik André Björkan bereits den ersten Wintertransfer getätigt. „Wir werden unseren Kader noch mal genau anschauen“, sagte Bobic und betonte, dass Hertha „für jede Situation die richtige Antwort“ habe. Um jeden Preis werde der Club aber sicher nicht aktiv werden. „Manchmal sind das auch Wunschträume, weil die Realität auf dem europäischen Markt doch eine ganz andere ist“, sagte der Ex-Profi.