Doch nach dem 2:3 gegen Bayern München war alles aus. Rudi Bommer, Trainer der Duisburger: "Für mich ist es immer noch schwierig, das Ganze zu akzeptieren. In meiner Vita steht Abstieg. Ich kann mich ganz schlecht mit dieser Situation anfreunden."
Natürlich weiß der Fußball-Lehrer, dass die Zeichen eindeutig waren, auch wenn durch Überraschungs-Coups immer wieder neue Hoffnung entfacht wurde. "Wir haben immer versucht, nach vorne zu agieren, wir haben einen guten Ball gespielt. Das ist auch von vielen Seiten anerkannt worden. Leider kann man sich dafür nichts kaufen. Fakt ist: Wir haben mehrere Elfmeter zur Rettung vergeben."
Bommer streicht heraus: "Wenn wir in Frankfurt gewinnen, dann fehlt je nach Ausgang der anderen Spiele vielleicht ein Punkt, um ans rettende Ufer zu gelangen. Hinten haben wir immer mal gepennt, vorne viele Möglichkeiten ausgelassen. So etwas darf einfach nicht passieren." Die besonders bitteren Partien sind im Gedächtnis eingebrannt: "Spiele, wie gegen Dortmund und Stuttgart, durftest du niemals aus der Hand geben. Auch das 1:1 in Bochum war viel zu wenig, wenn ich daran denke, wie wir zwei Mal beim Stande von 1:0 alleine auf den Torwart zulaufen. Letztlich ist es dann doch eine Frage der Qualität. Vorne und hinten."
Erst der positive Aufstiegs-Druck, dann der harte Überlebenskampf mit vielen Nebenkriegs-Schauplätzen, die der Coach auf seine Art löste. "Manchmal", sagt er im Nachhinein, "hätte man am liebsten lospoltern wollen, aber im Sinne des Teams habe ich das immer anders gelöst. Die zwei Jahre sind schon arg an die Substanz gegangen."
Nach dem letzten Pfiff dieser Spielzeit kommt alles auf den Analyse-Tisch. Bommer: "Wir machen Bilanz, sagen, was schlecht und was gut war, was besser gemacht werden kann. Wir gehen dann auch konkret in die Planungen, wie die neue Mannschaft aussehen soll."
Mit dem Trainer Rudi Bommer: "Ich habe Vertrag bis 2010, natürlich möchte ich beim MSV weitermachen." Wenn die Führungs-Etage, die am Montag tagt, kein Veto einlegt, dann biegt der 50-Jährige in seine dritte Spielzeit an der Westender Straße ein. Der Ex-Nationalspieler blickt voraus: "Es wird ein hartes Zweitliga-Jahr, schließlich gibt es nur zwei direkte Aufstiegs-Plätze. Der Dritte muss in die Relegation." Doch da muss man erstmal hinkommen...