In der Nacht zum Pfingstmontag hatten Zé Roberto und Kevin Kuranyi im Haus des Rechtsverteidigers in Gelsenkirchen-Buer gefeiert - so laut, dass Nachbarn zwischenzeitlich die Polizei holten. Die Fete soll erst gegen 9.30 Uhr zu Ende gewesen sein. "Wir sind über die Geschichte nicht glücklich, aber die Jungs hatten eine lange Saison und dürfen dann an einem trainingsfreien Wochenende auch mal feiern", beschwichtigt Manager Andreas Müller.
Sanktionen wie Mladen Krstajic und Ivan Rakitic, die Anfang Dezember über die Stränge geschlagen hatten und dafür vom Verein für das Champions-League-Gruppenfinale gegen Rosenborg Trondheim gestrichen wurden, haben die beiden Brasilianer und der deutsche Nationalkicker nicht zu befürchten. "Die Situation kann man nicht vergleichen, das war damals kurz vor einem ganz wichtigen Spiel. Außerdem sind sie nicht ausgegangen, sondern waren zuhause", erklärt Müller, der den Profis sogar eine Geldstrafe ersparte.
Dass Kuranyi in den vergangenen Jahren in drei von vier Fällen dabei war, als das ausschweifende Leben der Fußballer öffentlich wurde, wirft kein gutes Licht auf den jungen Vater. Unter dem künftigen Trainer Fred Rutten dürfte es in Sachen Disziplin und Ordnung ohnehin etwas straffer zugehen, auch wenn weder Mirko Slomka noch das Interimsduo Mike Büskens/Youri Mulder großes Verständnis für die Feten-Fraktion in der Mannschaft zeigten.
Mit derlei Geschichten schaden die Kicker ohnehin nur sich selbst und der gesamten Mannschaft, selbst da diese nun ohne Konsequenzen blieben. Eine schwache Aktion Rafinhas oder Kuranyi beim Saisonfinale in Nürnberg, und jeder Schalke-Fan wird mit dem Finger auf sie zeigen.