Hier noch ein Foto mit den Kindern vom "Wansbeckshof" und dort noch einen Plausch mit den jungen Schalkern aus der Kita an der Leithestraße in Ückendorf. "Asa" hatte seinen Spaß, fast so wie am Abend zuvor beim Nachbarn. "Scheinbar benötige ich diese Atmosphäre. Die Bochumer Fans haben gemeint, ich hätte in der Anfangsphase eine Schwalbe gemacht. Danach war ich für die der Buhmann. So etwas macht mich richtig heiß", erklärte der dienstälteste Profi der Königsblauen. "Wenn man dann ein Tor macht, dann ist das die richtige Antwort", freute sich Asamoah, von dem aus "jede Woche ein Derby" sein könnte.
Dass Schalke in dieser Saison den Grand Slam im Revier knackte, ist auch auf seine etwas unerklärliche plötzliche Top-Form zurückzuführen. Im Heimmatch gegen den BVB von Roman Weidenfeller rassistisch beleidigt und dann wie ein wilder Stier auflaufend, war sein Auftritt im Rückspiel in Dortmund sicher sein bester in dieser Spielzeit.
Vor dem Gastspiel in Bochum nur Ersatz hinter Albert Streit, zog Trainer Mike Büskens mit ihm aber den richtigen Trumpf, um in der heißen Atmosphäre der Castroper Straße zu bestehen. Gingen die Bochumer im vergangenen Sommer noch damit hausieren, sich auf Plakaten in Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen als Nummer eins im Revier zu feiern, wurden die Kräfteverhältnisse im Pott nun wieder gerade gerückt. "Wir haben in dieser Saison alle sechs Derbys gewonnen. Jetzt weiß jeder, dass wir die beste Mannschaft im Ruhrgebiet sind", betonte Asamoah.
"Wir wussten das allerdings schon vorher." Mit nunmehr sieben "Buden" hat er in der internen Torschützenliste seinen zweiten Platz hinter Kevin Kuranyi (15) und vor Halil Altintop (6) verteidigt - und das mit einer bei ihm ungeahnten Qualität. "Das war schon mein viertes Kopfballtor in dieser Saison. Ihr unterschätzt mich alle, aber ich bin ein richtiges Kopfball-Ungeheuer", flachste Asamoah. "Jetzt zahlt es sich aus, dass ich das mit Kevin im Training ab und zu übe."
Es war auch eine Vorab-Empfehlung an die Adresse von Fred Rutten und Joachim Löw, die einen starken Asamoah erlebt hatten. "Ich wusste gar nicht, dass die im Stadion waren. Aber es kann ja nicht schaden, wenn die gesehen haben, wie ich spiele", meinte der 29-Jährige, ohne sofort von einem Last-Minute-Ticket zur EM zu träumen. "Die Situation der beiden ist nicht zu vergleichen. Der eine muss mit mir arbeiten, weil ich einen Vertrag habe. Der andere kann sich seine Spieler aussuchen", gab Asamoah zu bedenken. "Dennoch ist es immer schön, wenn man dem Bundestrainer zeigen kann, was man drauf hat."
Für die Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft wird das wohl nicht mehr genügen. Um das Schalker Saisonziel zu erreichen, ist ein Derbyheld wie er aber wertvoll wie kaum zuvor.