Der frühere Fußball-Nationalspieler Marcel Schmelzer will nach seiner aktiven Fußball-Karriere die Trainerlaufbahn einschlagen. Das sagte der BVB-Verteidiger im „Kicker“-Interview. Im vergangenen Sommer stand der 31-Jährige deswegen vor einem Wechsel - auch, um sich für die Zeit nach der Karriere zu rüsten.
„Es war von meiner Seite aus alles geklärt mit einem Verein aus dem Ausland, der mir darüber hinaus eine Arbeit als Trainer in einem hoch angesehenen Trainingskomplex ermöglicht hätte - parallel zum Trainings- und Spielbetrieb“, sagte Schmelzer. „ Das war für mich damals fast der wichtigste Punkt in den Gesprächen, weil ich nach der Karriere in diesem Bereich arbeiten möchte. Es war ein überaus spannendes Gesamtpaket und passte perfekt.“
BVB-Trainer Favre setzt Schmelzer fast nie ein
Doch der BVB verweigerte die Freigabe. „Das hatte ich zu akzeptieren, auch wenn ich sehr enttäuscht war. Weil ich damals schon das Gefühl hatte, dass ich kaum Einsatzchancen erhalten würde. Und so kam es ja auch.“ Schmelzer gehört bei Trainer Lucien Favre nicht zur Stammformation. In dieser Saison hat der U21-Europameister, auch wegen Verletzungen, bislang nur wenige Minuten gespielt.
Dabei hat Schmelzer erst im Mai 2018 die Kapitänsbinde beim BVB abgegeben. Daran habe auch sein früherer Trainer Jürgen Klopp einen Anteil gehabt. Einige Gespräche „mit Personen, deren Meinung mir wichtig ist, zum Beispiel Jürgen Klopp“, hätten den Ausschlag gebeben, sagte Schmelzer. Diese hätten ihm gesagt, im damaligen Moment würde nicht der Marcel Schmelzer beim BVB spielen, den sie kennen. „Ich war irritiert, wusste nicht, wie sie es meinen“, sagte der ehemalige Nationalspieler. Die Erklärung sei gewesen: „Wir haben das Gefühl, du willst es den Fans recht machen, dem Trainer, den Mitspielern, dem Club. Aber was ist mit dir? Du setzt dich zu sehr unter Druck. Versuche, es dir recht zu machen.“
Schmelzer war zwei Jahre lang BVB-Kapitän
Zwei Jahre lang hatte Schmelzer als BVB-Kapitän in der Öffentlichkeit gestanden. „Ich wollte einen kompletten Neuanfang. Und ich muss nicht jede Woche öffentlich meine Meinung kundtun, ich benötige das nicht für meinen Seelenfrieden“, sagte er. „Ich bin ein Teamplayer und versuche im Hintergrund alles dafür zu tun, dass wir den maximalen Erfolg haben.“ (dpa)