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RS-Interview: Zwei Weltklasse-Tischtennis-Spieler als Rivalen beim Revierderby
Süß will Boll sauer machen

RS-Interview: Zwei Weltklasse-Tischtennis-Spieler als Rivalen beim Revierderby
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Wenn am heutigen Sonntag um 17 Uhr das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 angepfiffen wird, dann steht er noch an der Platte. Nein, nicht am Herd, sondern beim Tischtennis. Mit Borussia Düsseldorf strebt Christian Süß den Einzug in die Vorschlussrunde der Champions League an. Das Viertelfinal-Hinspiel gewannen die Rheinländer beim schwedischen Club Eslöfs glatt mit 3:0, das Weiterkommen ist also nur noch Formsache. Nach dem letzten Ballwechsel will er sich beeilen und vor dem Fernseher seinen Schalkern die Daumen drücken. Schließlich hat er bei seiner Borussia einen prominenten Teamkollegen, der für die schwarz-gelbe Borussia schwärmt: Timo Boll. Ihn möchte Süß, der seit 2006 Mitglied der Königsblauen ist, nachher am liebsten ein wenig sauer machen.

Christian Süß, wo waren Sie am 12. Mai 2007?

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Nicht im Dortmunder Stadion, und das ist vielleicht auch ganz gut so. Ich habe mir nur die Zusammenfassung im Fernsehen angeschaut, das tat weh genug. Das war von Schalke eine ganz schwache Vorstellung, man hatte den Eindruck, die Mannschaft hätte vor irgendetwas Angst. Sie hat gar nicht erst versucht, alles oder nichts zu spielen, sondern hatte einfach die Hosen voll. Immerhin gelang beim 4:1 im Hinspiel so eine Art Revanche!

Das stimmt schon. Da hat man gesehen, zu welchen Leistungen die Truppe imstande ist, aber das kam leider drei Monate zu spät. Die Chance zur Meisterschaft ist dadurch nicht wiedergekommen. Von dem Derby ist insbesondere die Auseinandersetzung zwischen Roman Weidenfeller und Gerald Asamoah in Erinnerung geblieben. Wie bewerten Sie den Vorfall?

Ich kann mich nur darauf beziehen, was in der Öffentlichkeit zu hören und zu lesen war. So eine Geschichte ist wirklich unschön, das will man auf dem Sportplatz nicht sehen.

Nicht nur wegen der Eskalation werden heute die Emotionen wieder sehr hoch kochen. Wünschen Sie sich als Betrachter aus der Ferne, der nur ab und an Stadion sein kann, nicht ein wenig mehr Fairness zwischen den beiden ewigen Rivalen?

Fairness muss auf jeden Fall sein, aber Emotionen gehören zu solch einem Derby unbedingt dazu, es muss eben alles nur in Grenzen sein. Die Fans dürfen sich ruhig gegenseitig auspfeifen, aber die Spieler auf dem Feld sind Profis und müssen einen sportlich-fairen Wettkampf liefern. Auch nach so einem Duell muss man sich wieder in die Augen gucken, selbst wenn man vorher verloren hat. Wie ist das bei Ihnen und Timo Boll? Haben Sie sich unter der Woche schon gefrotzelt, wie es zwischen einem Dortmunder und einem Schalker gehört?

Na klar gibt es ein paar Sprüche, aber bei uns hält sich das sehr im Rahmen. Timo ist halt obenauf, wenn die Dortmunder gewinnen und bei mir ist die Freude groß, wenn es die Schalker schaffen. Das war in den vergangenen Jahren ja nicht so selten der Fall. Timo Boll musste die Teilnahme an der Mannschafts-WM in China verletzungsbedingt absagen, Sie sind hingegen dabei. Wie sieht Ihr Programm in den nächsten Wochen aus?

Wir sind noch bis Ende nächster Woche in Düsseldorf, ehe es am kommenden Sonntag zunächst nach Tokio geht. Dort werden wir uns mit der Nationalmannschaft auf die WM in Guangzhou, die am 24. Februar beginnt und bis zum 3. März geht, einschwören. Alles steht schon unter dem Motto der Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele im August in Peking. Darauf freue ich mich schon jetzt sehr. Viel Zeit für Schalke bleibt da nicht. Wann werden Sie denn das nächste Spiel der Königsblauen live im Stadion sehen können?

Das kann ich jetzt noch nicht sagen, aber in den nächsten vier Wochen wird es schon einmal nichts. Die letzte Partie, die ich in der Arena gesehen habe, war übrigens das 3:1 gegen Rosenborg Trondheim, mit dem die Schalker ins Achtelfinale der Champions League eingezogen sind. Ein sehr schönes Erlebnis.

Was trauen Sie den Schalkern gegen Porto zu?

Gemeinhin wird ja behauptet, dass die Portugiesen zu den leichteren Gegnern, die möglich gewesen wären, gehören. Da halte ich für einen großen Trugschluss, denn Porto ist mit Sicherheit nicht schlechter als eine der sehr genannten ganz großen Mannschaften.

Und was ist in der Bundesliga noch drin, nachdem das Team gegen Ende der Hinrunde noch die Kurve gekriegt hat und der Start gegen Stuttgart zumindest vom Ergebnis her viel versprechend war?

Nach oben hin ist noch alles möglich. Die Voraussetzung dafür ist ein Sieg in Dortmund. Wenn München und Bremen dann noch Unentschieden spielen würden, wäre das nicht verkehrt. Ich halte nämlich nichts davon, dass Schalke sich nur auf das Mindestziel Rang zwei oder drei konzentriert und zur Hälfte der Saison schon Platz eins abschreibt. Wer sagt denn, dass die Bayern keine Punkte abgeben, das haben die doch in der Hinserie auch getan!

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