Der Vertrag des talentierten Schlussmanns, der zuletzt in Hannover (1:0) und Nürnberg (1:1) mit überragenden Leistungen vier Punkte im Abstiegskampf rettete, läuft zum 30. Juni 2020 aus.
Schalke 04 ist bestrebt, mit Alex Nübel vorzeitig zu verlängern. Schließlich gingen dem Malocherklub in der Vergangenheit mehrere hochveranlagte Spieler ablösefrei von der Fahne. Leon Goretzka wechselte im Sommer 2018 zu Bayern München, Max Meyer verabschiedete sich trotz eines hochdotierten S04-Verlängerungs-Angebots zu Crystal Palace nach England. 2017 zog es Außenverteidiger Sead Kolasinac zu Arsenal London. Auch für ihn sahen die Königsblauen keinen Cent.
Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider suchte das Gespräch
Verständlich, dass Schalke ein ähnliches Awanderungs-Szenario bei Nübel, den Ex-Trainer André Breitenreiter vom SC Paderborn mitbrachte, vermeiden will. Sportvorstand Jochen Schneider suchte bereits den Dialog mit der Nübel-Seite, um Chancen über eine vorzeitige Fortsetzung der Zusammenarbeit auszuloten. Im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe stellt Nübels Berater Stefan Backs allerdings klar: „Von unserer Seite aus ist Ruhe angesagt. Alex hat jetzt 13 Spiele in der Bundesliga gemacht, er wird im Sommer die U-21-Europameisterschaft spielen. Danach sehen wir weiter.“
Nübels Situation hat sich seit Januar komplett verändert. Unter Trainer Domenico Tedesco, der vor wenigen Wochen durch Huub Stevens ersetzt wurde, rückte Nübel von der „Nummer zwei“ zum Schalker Stammkeeper auf. Damit wurden Überlegungen, sich zu einem anderen Klub ausleihen zu lassen, um mehr Wettkampfpraxis zu sammeln, hinfällig.
Nübel ist bei Schalke jetzt der große Hoffnungsträger beim Kampf um den Liga-Erhalt. Im Team genießt er höchste Anerkennung. Mittelfeldspieler Weston McKennie: „Alex ist ein großer Rückhalt. Er war schon immer ein sehr guter Keeper. Ich hoffe, dass er genauso weitermacht. Er ist sehr bodenständig und weiß, worauf es ankommt.“
Obwohl die Anspannung im Abstiegskampf enorm ist, versucht Nübel, seine Lockerheit zu bewahren. „Alex macht bei uns auch Späße. Er ist ein lustiger Typ“, so McKennie. Am Samstag (20.30 Uhr/Europsport-Player) will Nübel dafür sorgen, dass Gegner TSG Hoffenheim in der Veltins-Arena wenig zu lachen hat.
Autor: Thomas Tartemann