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Zorc nimmt die Spieler in die Pflicht

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BVB: Zorc nimmt die Spieler in die Pflicht
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Nach der verdienten 2:4-Niederlage bei Hannover 96 werden die Debatten um Borussia Dortmund lauter. Trotz offensichtlicher Schwächen in der Abwehr: Der Sportdirektor schützt den Trainer Peter Bosz.

Hendrik Krüzen kannte kein Pardon: „Los, schneller, nicht nur dem Ball hinterherschauen“, bellte der Co-Trainer von Borussia Dortmund über den Platz, wo er gerade eine intensive Trainingseinheit anleitete. Wer allerdings ein Straftraining vermutete nach dem peinlichen Auftritt samt 2:4 (1:2)-Niederlage bei Hannover 96 am Vortag, lag falsch – Krüzen befehligte lediglich das Auslaufen der Reservisten.

Doch auch die übrigen Spieler bekamen am Sonntag einiges zu hören: „Wir haben das Defensivverhalten lange und intensiv besprochen und sind bei den Spielern auf viel Einsicht und Selbstkritik gestoßen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit dieser Zeitung. „Es kann nicht sein, dass die meisten Gegner zurzeit giftiger und aggressiver sind als wir. Da muss ich in solchen Situationen dagegenhalten. Dann gewinne ich auch mal den zweiten Ball. Das hat auch etwas mit Einstellung zu tun.“

Vier Gegentreffer nach Kontern

Nicht nur daran mangelte es dem BVB in Hannover: Im Offensivspiel gelang wenig, die Tore von Dan-Axel Zagadou (27.) und Andrey Yarmolenko waren begünstigt von Querschlägern der 96-Abwehr. Und die Dortmunder Defensive ließ sich immer wieder auskontern. Das führte zum Elfmetertreffer von Jonathas (20.) sowie zu weiteren Treffern der bärenstarken Ihlas Bebou (40., 86.) und Felix Klaus (60.), dessen Freistoß ein Platzverweis für Zagadou wegen einer Notbremse vorhergegangen war. „Hannover hat den Ball fast jedes Mal mit dem ersten Kontakt hinter unsere Linie gespielt, darauf sind wir immer wieder reingefallen“, haderte Kapitän Marcel Schmelzer. Und weil fast jeder dieser Bälle für höchste Alarmstufe in der Hintermannschaft sorgte, musste der BVB wieder einmal die Zweifel am System seines neuen Trainers Peter Bosz mit hochstehender Abwehrkette moderieren.

Viele Spieler sind in der Formkrise

„Die Niederlage am System festzumachen, wäre falsch“, meinte aber Zorc. „Schauen Sie das erste Tor an: Hannover hat Einwurf am eigenen Strafraum. Wir verlieren ein Kopfballduell, was passieren kann – machen dann aber einen Fehler im Mittelfeld. Und dann geht der Gegner in Richtung Tor, umringt von zwei Verteidigern, die ihn nicht richtig attackieren.“ Tatsächlich hatten die Gegentore vor allem mit schlafmützigem Zweikampf- und Umschaltverhalten Einzelner zu tun. Mal war ein Ballverlust von Gonzalo Castro der Knackpunkt, mal ein verlorener Zweikampf von Nuri Sahin, mal mangelhaftes Stellungsspiel von Sokratis – viele Leistungsträger laufen ihrer Normalform hinterher.

Hannover reichten deswegen einfachste Handgriffe aus der taktischen Mottenkiste: lange Bälle in Richtung der schnellen Stürmer und eine Manndeckung gegen die BVB-Kreativen, mit der Dortmunds Spielaufbau weitgehend lahmgelegt wurde. Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang war vom Nachschub abgeschnitten, tat aber auch wenig dafür, dies zu ändern. Weil die eigenen Spieler häufig lange Pässe schlagen mussten, kritisierte Zorc: „Da müssen wir, selbst wenn wir unter Druck gesetzt werden, unsere Stärke besser auf den Platz bringen. Und das ist Kombinationsfußball.“

Weil das aber wieder einmal nicht gelang, hat der BVB in drei Ligaspielen nur einen Punkt geholt und seine Tabellenführung verspielt. Aus fünf Punkten Vorsprung auf Bayern München wurden drei Zähler Rückstand. Zwar ist der BVB Zweiter und damit im Soll, eine ernste Form- und Ergebniskrise lässt sich aber nicht mehr wegdiskutieren.

Jetzt gegen Nikosia und München Zorc: „Es ist klar, dass das nicht unserem Anspruch entspricht – und dass das nicht aus heiterem Himmel gekommen ist. Sondern weil unsere Abläufe, unsere Verhaltensweisen auf dem Platz zurzeit nicht stimmen.“ In Dortmund hoffen sie nun, dass die deutlichen Worte der Vorgesetzten Wirkung zeigen – mit dem Champions-League-Spiel gegen Nikosia (Mittwoch) und dem Liga-Knaller gegen München (Samstag) stehen wegweisende Partien an.

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3 RB Leipzig 3 2 1 0 4:2 2 7
4 1. FC Heidenheim 3 2 0 1 8:4 4 6
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Borussia Dortmund 2 2 0 0 6:2 4 6
2 SC Freiburg 2 2 0 0 5:2 3 6
3 FC Augsburg 3 1 1 1 7:6 1 4
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
10 Eintracht Frankfurt 2 1 0 1 2:3 -1 3
11 1. FC Union Berlin 2 0 2 0 1:1 0 2
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13 Holstein Kiel 1 0 0 1 2:3 -1 0
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