Er müsse erst mit den Ärzten reden, dann wisse er, wie es um seine Spieler bestellt sei, sagte Peter Bosz, Trainer von Borussia Dortmund, gut 24 Stunden vor dem Anpfiff der Partie bei Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr). Die Unterredung schien wenig erbaulich gewesen zu sein, denn der Niederländer muss in seinem Spieltagskader auf den am Oberschenkel verletzten Innenverteidiger Ömer Toprak ebenso verzichten wie auf Kapitän Marcel Schmelzer, der erst am Dienstag nach sechswöchiger Verletzungspause in die Mannschaft zurückgekehrt war. Das verschlimmerte die ohnehin schon bestehenden Defensivsorgen um ein Vielfaches. Denn mit Abwehrchef Sokratis und den Außenverteidigern Erik Durm sowie Raphael Guerreiro fehlen ohnehin erprobte Kräfte.
Auf die missliche Lage reagiert Bosz mit einer durchaus überraschenden Formation. In die Innenverteidigung beordert er Neven Subotic, den Publikumsliebling, der seit März 2016 nicht mehr in der BVB-Startelf stand. Damals lief er in der Europa League gegen Tottenham Hotspur auf. Dan-Axel Zagadou hingegen verblieb auf der Bank, was durchaus Fragezeichen aufwirft bezüglich der Taktik. Plant Bosz eine Dreier-/Fünferkette? Oder doch ein 4-2-3-1.
Als wahrscheinlichste Variante gilt, dass Gonzalo Castro auf der Rechtsverteidigerposition aushilft. Das würde eine Trio im Mittelfeld bedeuten, das aus Julian Weigl, dem etwas offensiveren Nuri Sahin und Mario Götze besteht. Das Sturmtrio bilden Christian Pulisic, Maximilian Philipp und Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang, dem ein Treffer reicht, um erfolgreichster afrikanischer Torschütze der Bundesliga-Geschichte zu werden (zusammen mit Anthony Yeboah hätte er dann 96 Tore).
Mit Mahmoud Dahoud fehlte eine weitere Mittelfeldoption auf der Dortmunder Bank. Der Neuzugang aus Mönchengladbach leidet seit einigen Tagen an einer Erkältung und befand sich schon in der Chmpions-League-Partie am Dienstag in Nikosia (1:1) nicht im Kader.