An den Endspurt in den Transferperioden hat der Hamburger SV nicht unbedingt die besten Erinnerungen. Nun wurde die Pannen-Serie des Bundesligisten offenbar um ein weiteres Kapitel erweitert. Dieses Mal geht es um den geplanten Wechsel von Stürmer Pierre-Michel Lasogga (25) zum englischen Zweitligisten Leeds United. Dieser sollte bereits am Dienstag perfekt sein. Nun ist wieder alles offen. Schuld hat allerdings nicht der HSV.
Twitter-Meldung zu früh gepostet
Der Sender Sky Sport News HD hatte zunächst berichtet, dass es die Hanseaten versäumt hätten, ein Dokument nach England zu senden. Deswegen müsse Lasogga am Donnerstag noch einmal nach Leeds reisen, um letzte erforderliche Formalitäten bis Abschluss der Transferfrist um 18.00 Uhr zu klären. Inzwischen hat Sky eingeräumt, dass der Fehler bei den Engländern lag.
Bereits am Dienstag hatte der HSV das Ausleihgeschäft für eine Saison als perfekt gemeldet, den entsprechenden Twitter-Eintrag später aber wieder gelöscht - er wurde versehentlich zu früh gepostet. Besonders peinlich: HSV-Sportchef Jens Todt hatte den Stürmer bereits verabschiedet: "Wir wünschen Pierre alles Gute für die neue Herausforderung in England und drücken die Daumen im Aufstiegsrennen mit Leeds."
Transfer-Pannen sind nicht neu für den HSV. Im Januar 2011 verhinderte ein defektes Faxgerät auf der Geschäftsstelle der Hanseaten den Wechsel Eric Maxim Choupo-Moting zum 1. FC Köln. Im Januar 2016 scheiterte der Transfer von Sekou Sanogo aus Bern zum HSV, weil die nötigen Unterlagen zu spät ankamen. In diesem Fall war es ein Fehler der Schweizer.
"Flop des Jahrhunderts" wird auf Schalke zum Helden
Für Lasogga wäre ein geplatzter Deal ein großes Ärgernis. In Hamburg sind die Dienste des bulligen Angreifers nicht mehr gefragt. Ein Wechsel wäre die logische Konsequenz, zumal Lasogga vor rund zwei Wochen von Investor Klaus-Michael Kühne öffentlich verunglimpft wurde. Als "Flop des Jahrhunderts" hatte er den in Gladbeck geboren Angreifer bezeichnet, der für den HSV 96 Spiele bestritt und immerhin 26 Treffer erzielte. Sein letztes Tor gelang ihm am 13. Mai 2017 beim 1:1 auf Schalke. Damit machte Hamburg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.