Schwere Kritik an Niko Kovac. Der wegen einer Tätowierung suspendierte Frankfurter Abwehrspieler Guillermo Varela hat seinen Trainer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung angegriffen. Er könne sich „nicht erklären, warum man mich so hart bestraft hat“, sagte der 24-Jährige. Schließlich hätten sich mehrere Eintracht-Spieler vor dem Endspiel tätowieren lassen. „Aber nur ich wurde ans Kreuz genagelt, als ob ich gegen den Trainer handgreiflich geworden wäre.“
Varela geht mit seiner Kritik an Kovac noch weiter. Sein Trainer habe ihm vor der Rückrunde zu verstehen gegeben, dass er ihn brauche. Daraufhin habe der Profi seine „Gesundheit, vielleicht sogar meine Karriere aufs Spiel gesetzt. Ich wollte der Mannschaft und dem Trainer helfen.“
Der Hintergrund: Nach einer Sprunggelenksverletzung, die sich Varela zu Beginn der zurückliegenden Saison zugezogen hatte, ging die Heilung nur schleppend voran – seit wenigen Wochen ist der Defensivmann wieder in der Lage zu spielen. Und sein Trainer hatte ihm gesagt, dass er für das Pokalfinale gegen Borussia Dortmund mit ihm plane.
Das alles änderte sich, als Varela sich der Anweisung seines Trainers und der der Ärzte widersetzte und sich am vergangenen Montag tätowieren ließ. In der Armbeuge. Diese Stelle entzündete sich, Frankfurt suspendierte ihn. Der Profi hält das für überzogen. Er kenne das aus seiner Zeit bei seinem Klub Manchester United, der ihn an die Hessen verliehen hatte, anders. Vor dem FA-Cup-Finale 2016 sei er „mit mehreren Spielern losgezogen“ und habe sich gemeinsam mit ihnen tätowieren lassen. „Und dann haben wir den FA-Cup gewonnen“, ergänzte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Das sei auch der Grund gewesen, warum er sich vor dem Endspiel im deutschen Pokal erneut ein Tattoo stechen lassen wollte: „Weil es uns mit Manchester so viel Glück gebracht hat.“
Nun werde er bei Eintracht Frankfurt dafür bestraft. Varela stört das: „Mein Name wird besudelt. Ich frage mich, was Real Madrid mit Sergio Ramos machen müsste. Der tätowiert sich jede Woche.“