Alexis Sanchez, Marco Verratti, Leon Goretzka oder vielleicht doch Antoine Griezmann? Bayern München wird bereits seit Wochen mit diversen Stars in Verbindung gebracht. Sicher ist bisher nur eins: Der deutsche Fußball-Meister startet im Jahr eins nach Philipp Lahm und Xabi Alonso eine Transferoffensive. An den Spekulationen über neue Spieler beteiligen sich die Bosse jedoch nicht.
"Ich werde keine Namen kommentieren, im Moment werden ja viele Spieler im Zusammenhang mit uns als Gerücht diskutiert", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Interview mit der Süddeutschen Zeitung und fügte an: "Aber klar ist natürlich auch, dass auf unserem Niveau Qualität oberste Priorität hat." Oder wie es Präsident Uli Hoeneß ausdrückte: "Wir haben einen Kader, wenn man den verstärken will, muss man Granaten kaufen."
Doch Wahnsinns-Transfers im dreistelligen Bereich wie in England schloss Rummenigge erneut aus. "Grundsätzlich macht der Markt den Preis. Trotzdem muss man nicht jeden Quatsch mitmachen, der von der Insel rüberkommt."
Die Engländer werden uns nicht abhängen, auch wenn wir keine 100 Millionen für einen einzigen Spieler bezahlen
Karl-Heinz Rummenigge
Der FC Bayern sei "selbstbewusst genug zu sagen, dass die Engländer uns nicht abhängen werden, auch wenn wir keine 100 Millionen für einen einzigen Spieler bezahlen. Unsere wirtschaftliche Philosophie ist bekannt. Die basiert auf seriösen und soliden Werten, und daran werde ich mich immer halten", betonte der Bayern-Boss. Ein Transfer von Griezmann (Atlético Madrid), über den in München immer wieder einmal spekuliert wird, dürfte damit hinfällig sein.
Bisher haben die Bayern die beiden Hoffenheimer Niklas Süle und Sebastian Rudy verpflichtet. Dies sei es "natürlich noch nicht" gewesen, so der Bayern-Boss: "Jetzt gilt es, in Ruhe und vor allem mit Rationalität die Dinge zu gestalten."
Angreifer Sanchez (FC Arsenal) oder die beiden Mittelfeldspieler Verratti (Paris St. Germain) und Goretzka von Schalke 04 werden immer wieder mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Auch wenn die Königsblauen in den vergangenen Tagen einen Wechsel des Nationalspielers nahezu ausgeschlossen hatten, berichtet die Sport Bild nun von einer Einigung zwischen Goretzka und den Bayern.
Demnach werde der 22-Jährige spätestens nach Vertragsende 2018 zu den Münchnern wechseln. Bei einem vorzeitigen Transfer würde Goretzka rund 20 Millionen Euro kosten. Goretzka selbst dementierte diese Meldung via Facebook: "Es gibt Gerüchte, Vermutungen, Spekulationen - ich kann euch sagen, dass alles Veröffentlichte falsch ist! Die Fakten werde ich liefern, wenn wirklich Entscheidungen gefallen sind."
Wie auch immer. Intern sind die Pläne bereits abgesegnet - auch mit Trainer Carlo Ancelotti. "Es gibt einen klar abgestimmten Fahrplan, was unsere Personalpolitik betrifft. Und dieser Plan ist vom Vorstand mit dem Trainer und mit dem Aufsichtsrat detailliert diskutiert und beschlossen worden. Und den versuchen wir jetzt umzusetzen", betonte Rummenigge und versprach bei FCB.tv: "Wir werden auch im nächsten Jahr eine sehr wettbewerbsfähige Mannschaft haben, die um Titel mitspielen wird!"
Präsident Uli Hoeneß hatte in diesem Zusammenhang zuletzt immer wieder erklärt, dass ein Titel für die Ansprüche des FC Bayern auf Dauer zu wenig sei. "Dann haben wir hier möglicherweise eine unterschiedliche Sichtweise", sagte indes Rummenigge.
Nach seiner Ansicht befindet sich der Rekordmeister "in einer wunderbaren Phase. Wir haben in fünf Jahren 13 Titel gewonnen und in diesen fünf Jahren 105 Punkte mehr geholt als Borussia Dortmund, die Nummer zwei in der Liga. Das ist weit mehr als eine komplette Meisterschaft Unterschied".