Er hat den Angriff von rechts nach Kräften abgewehrt, muss sich nun aber noch mit anderen Mitteln gegen die Attacke zur Wehr setzen: Linksverteidiger Marvin Plattenhardt und sein Klub Hertha BSC leiten juristische Schritte gegen die AfD ein, nachdem diese am Samstag nach dem 2:1-Sieg der Berliner über Borussia Dortmund ein Foto eines Hauptstadt-Abgeordneten mit dem Siegtorschützen Plattenhardt zu Werbezwecken im sozialen Netzwerk Twitter verbreitet hatte. Am Dienstag reichte der Tabellenfünfte der Fußball-Bundesliga beim Landgericht einen Antrag zur einstweiligen Verfügung ein.
Der Verein bestätigte am Dienstag einen Bericht der Bild-Zeitung. Die Berliner Fraktion der populistischen Partei war zuvor nicht der eindeutigen Aufforderung nachgekommen, besagtes Bild bis Montagabend, 19 Uhr, aus dem Internet zu löschen. Auch am Dienstagvormittag war es noch immer nicht verschwunden.
AfD-Mann Frank Scheermesser hatte sich darauf im Anschluss an das Spiel auf einer Couch im VIP-Raum des Berliner Olympiastadions grinsend-triumphierend mit Plattenhardt ablichten lassen. Der Tweet wurde dann noch um die Zeilen „Unser Abgeordneter mit dem Siegtorschützen. Langsam wird die Serie unheimlich. #hahohe #bscbvb #AfD #Glücksbringer“ ergänzt.
Der Hertha-Spieler, der gegen den BVB mit einem Freistoß-Hammer das 2:1 erzielt hatte, wusste zu dem Zeitpunkt nicht, neben wem er sich da befand. Kurz nach der Veröffentlichung des Fotos wurde Plattenhardt über Twitter dann auch darauf aufmerksam gemacht. Der 25-Jährige verfasste nach dem Hinweis sogleich eine Nachricht mit der Aufforderung an die Partei, das Foto umgehend zu löschen. Plattenhardt machte darin auch klar, dass er die politische Gesinnung der AfD nicht teile: „Ich hatte keine Ahnung, wer sich da mit mir fotografieren lässt! Ich distanziere mich klar!“