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Tuchel nach BVB-Sieg
"Das ist ein 4:0 verkleidet als 1:0"

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Thomas Tuchel, Thomas Tuchel
Thomas Tuchel, Thomas Tuchel Foto: firo
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Auf Rücksichtnahme konnte Ousmane Dembélé in diesen Momenten offenbar nicht hoffen.

Angeschlagen hatte er den Platz Mitte der zweiten Halbzeit verlassen müssen, nun war er leicht humpelnd zur kollektiven Siegesfeier vor der Südtribüne erschienen - und wurde von den jubelnden, springenden Kollegen im Überschwang der Gefühle übel durch die Gegend geschubst. Der Druck, der sich bei Borussia Dortmund in den vergangenen Tagen vor dem Spitzenspiel gegen RB Leipzig aufgebaut hatte, entlud sich in diesen Sekunden auf sichtbare Weise. Mit 1:0 (1:0) gewann der BVB diese wichtige Partie und schob sich zumindest für eine Nacht in der Tabelle auf den dritten Rang vor.

Dieser Ousmane Dembélé hatte eine nicht unerhebliche Rolle gespielt bei diesem Erfolg im Duell mit dem Aufsteiger, den die Tabelle als die zweite Instanz im deutschen Fußball ausweist. Der Offensivkünstler sorgte mit einem zauberhaften Solo für die Aktion des Tages in einem ereignisreichen und intensiven Spiel. Dembélé pflückte in der 34. Minute einen vom Himmel fallenden Ball mit dem Fuß herunter, lief auf der rechten Seite an Marvin Compper vorbei, ließ Willi Orban stehen und flankte so präzise und hart auf den Kopf von Pierre-Emerick Aubameyang, dass dieser kaum mehr Schwierigkeiten hatte, die Führung zu erzielen. 1:0 für den BVB, das 17. Saisontor für den Gabuner, das BVB-Trainer Thomas Tuchel extrovertiert wie selten feierte. "Wenn so richtig Druck drauf ist, wenn diese spezielle Energie hier herrscht, dann packt's mich auch. Dann kannste nicht die Hände in den Taschen lassen, wenn das 1:0 fällt", erklärte Tuchel.

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Die Leidenschaft, die auch den Trainer erfasste, war auf dem Platz allgegenwärtig. Für den BVB ging es nach zwei etwas holprigen Partien gegen Bremen und Mainz um die Suche nach mehr spielerischer Selbstverständlichkeit. Es entwickelte sich eine erste Halbzeit, in der zwei Mannschaften mit Wucht aufeinanderprallten. Viele Zweikämpfe, viele Fouls, viele Unterbrechungen, kaum klare Torchancen. Das änderte sich erst ein zweiten Halbzeit, in der Leipzig allzu sorglos nach vorne dachte und so Räume für Dortmunder Konter und die vorzeitige Entscheidung bot. Doch Marco Reus (50./83./90.) und Aubameyang (58.) hatten bei ihren Versuchen kein Glück. "Fast fahrlässig" nannte Tuchel die Chancenverwertung: "Das ist ein 4:0 verkleidet als 1:0. Es war ein super Spiel von uns. Wir haben auf hohem Niveau verteidigt, überragend umgeschaltet, aber eben vergessen, den Deckel drauf zu machen." Auch Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl, der auf vier unpässliche Leistungsträger verzichten musste, räumte einen "verdienten Sieg" des BVB ein.

Doch in tatsächlich letzter Sekunde schien sich der BVB noch um die Früchte einer konzentrierten und leidenschaftlichen Leistung zu bringen, als Leipzig doch noch einmal vor dem Tor auftauchte und einen Treffer erzielte, der wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde. Eine Millimeterentscheidung. Aber so blieb es beim knappen Sieg, der den BVB auf Platz drei hievt. Vorerst. Eintracht Frankfurt kann am Sonntag (17.30 Uhr) mit einem Sieg gegen Darmstadt wieder an Schwarz-Gelb vorbeiziehen. Aber der Sieg hebt die Stimmung an der Strobelallee merklich.

Nach der Winterpause sammelte die Borussia sieben Punkte aus drei Spielen, bleibt damit ungeschlagen. "Wir wissen, was wir geleistet haben", sagte Thomas Tuchel noch, "darauf wollen wir aufbauen." Am Mittwoch geht es im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC weiter. Und vielleicht hat Ousmane Dembélé bis dahin auch aufgehört zu humpeln.

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