Immerhin schafften es die ersatzgeschwächten Königsblauen, eine drohende Pleite abzuwenden, aber erbaulich war die Vorstellung von Nabil Bentaleb & Co. nicht. Mit nunmehr 18 Punkten ist Schalke Tabellenelfter. Der Rückstand auf die Euro League-Ränge beträgt acht Zähler.
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Schalkes Trainer Markus Weinzierl musste gegen die Breisgauer kräftig improvisieren. Mit Eric Maxim Choupo-Moting (Virusinfekt) und Naldo (Rote Karte) standen zwei eigentliche Stammkräfte nicht zur Verfügung. Auch Matija Nastasic (Adduktoren-Beschwerden), Franco Di Santo (Bauchmuskelzerrung), Klaas-Jan Huntelaar (Bänderriss), Breel Embolo (Sprunggelenksbruch) und Coke (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) mussten ersetzt werden, so dass die Stunde der Jungfüchse schlug.
Thilo Kehrer nahm wie schon zuletzt gegen Leverkusen, als Kapitän Benedikt Höwedes gelbgesperrt fehlte, seinen Platz in der Abwehrkette ein. Hinzu kam Fabian Reese, der von Beginn an im Angriff ran durfte. Johannes Geis, eigentlich Abfangjäger im Mittelfeld, übernahm erneut die Rolle als Abwehrchef.
Schalke tat sich insgesamt schwer gegen defensiv gut organisierte Freiburger. Vor allem auf der rechten Seite bei Schöpf und zentral bei Nabil Bentaleb schlichen sich immer wieder Aufbaupatzer ein. Oft wählte Schalke den langsamen Weg hinten herum mit vielen Anspielstationen, so dass nach vorne Überraschungs-Elemente fehlten. Gefährlich wurde es nach einem 40-Meter-Pass von Leon Goretzka, der mit etwas Glück zu Yevhen Konoplyanka durchrutschte. Der Ukrainer zog nach innen, schoss aber aus 16 Metern knapp rechts vorbei (22.). Nach einer Freiburger Ecke von Vincenzo Grifo, an der S04-Keeper Ralf Fährmann ohne Folge vorbeiflog, schalteten die Königsblauen blitzschnell um. Konoplyankas Versuch wurde allerdings von SC-Schlussmann Alexander Schwolow zur Ecke abgewehrt (36.). Die letzte halbwegs spannende Szene des ersten Abschnitts gehörte den Freiburgern. Grifo schoss vor dem grätschenden Geis allerdings am langen Eck vorbei (39.).
Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Schalke auf der Suche nach dem Schlüssel, um Freiburg zu knacken. Die Breisgauer auf der Lauer nach dem entscheidenden Konter. Markus Weinzierl reagierte nach 59 Minuten, brachte Abdul Rahman Baba für Johannes Geis. Dafür rückte Thilo Kehrer ins Deckungs-Zentrum – eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe für einen Spieler, der bisher kaum Bundesliga-Luft schnupperte. Kaum umgestellt, passierte es: Kehrer rutschte bei einem SC-Angriff weg, Florian Niederlechner nutzte das aus, umkurvte den herauslaufenden Ralf Fährmann und traf ins leere Tor – 0:1 (64.). Markus Weinzierl reagierte erneut, brachte Trickser Donis Avdijaj für den blassen Fabian Reese. Das Schalker Anrennen wurde schließlich belohnt. Flanke Baba, Kopfball Konoplyanka ins rechte Eck – 1:1 (74.). Pech, dass Baba kurz darauf mit einer Flanke nur auf das Freiburger Tornetz traf. In der Nachspielzeit hatte Avdijaj nach Bentalebs Kopfball-Verlängerung das 2:1 auf dem Fuß, schoss aber einen Gegner an. Kurz darauf scheiterte der aufgerückte Thilo Kehrer.