Die Rede ist von Zlatan Alomerovic. Die Nummer eins der schwarz-gelben Drittliga-Reserve ist offiziell auch Keeper Nummer drei des Profikaders. Da aber Langerak bis zuletzt aufgrund seiner WM-Teilnahme Sonderurlaub genoss und Weltmeister Roman Weidenfeller diesen noch immer genießt, hatte Alomerovic das Privileg, in bislang jedem BVB-Testspiel im Tor zu stehen. Meistens teilte er sich den Job mit Ex-RWE-Keeper Hendrik Bonmann auf. "Deshalb habe ich mich nicht als Nummer eins gefühlt. Das ist doch Quatsch. Ich weiß, dass eine WM gespielt wurde und die Jungs Sonderurlaub genießen. Für mich ist das eine ganze normale Vorbereitung. Ich weiß, wo mein Platz ist", erklärt der 23-Jährige.
Erst Ende Mai hatte der im serbischen Priboj geborene Schlussmann seinen auslaufenden Vertrag bei der Borussia um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2016 verlängert. Dabei hatte er einige Anfragen aus der 2. Bundesliga und auch aus dem Ausland vorliegen. Doch obwohl hinter Weidenfeller und Langerak seine Chancen auf ein Bundesliga-Debüt oder Einsätze in der Champions League äußerst niedrig sind, wollte er unbedingt an der Strobelallee bleiben. Alomerovic: "Das ist hier ja kein Wald- und Wiesenverein - Borussia Dortmund gehört zu den Top-Adressen des Weltfußballs. Ich hatte ein positives Gespräch mit Jürgen Klopp, der sich mit meiner Entwicklung zufrieden zeigte, warum soll ich dann so einen Verein verlassen? Woanders habe ich ja auch keine Garantie, dass ich spiele."
Alomerovic, der mittlerweile 64 Drittligaspiele und 16 Partien in der Regionalliga West für den BVB II bestritt, sieht sich noch lange nicht am Ende seiner Möglichkeiten und verkürzte diesen Sommer seinen Urlaub, um einen Schritt nach vorne zu machen - vor allem im körperlichen Bereich. Nach einigen Tagen in seiner serbischen Heimat - "ab und an muss ich einfach meine Familie besuchen, das brauche ich sehr" - nahm der Schnapper den Flieger Richtung Vereinigte Staaten. In Los Angeles nahm Alomerovic an einem 12-tägigen Camp teil, das unter der Führung von einem Fitness-Experten, der unter anderem die Los Angeles Galaxy betreut, geleitet wurde. Chinedu Obasi, Maximilian Beister und Dennis Aogo nahmen ebenfalls teil, um ihren Körper in Bestform zu bringen. "Das Programm war knallhart, hat aber auch richtig Spaß gemacht. Um acht Uhr haben wir uns bereits auf der Laufbahn getroffen und eine Kardio-Einheit absolviert. Gegen 13 Uhr ging es mit einem speziellen Krafttraining für den Oberkörper und die Beine weiter", berichtet der ehemalige Hevener Jugendspieler.
Aufgrund der freiwilligen Extraschicht in den USA fühlt sich Alomerovic körperlich gesehen "so fit wie nie zuvor". Alomerovic: "Ich habe drei Kilo abgenommen, bin körperlich in einem einwandfreien Zustand und kenne überhaupt keine Müdigkeit mehr nach dem Training. Das ist das Resultat des Camps in Los Angeles."
Für die kommende Saison hat Alomerovic zwei große Ziele: "Mit der Ersten einige Erfolge feiern und mit der Reserve die 3. Liga halten." Gegen seine ersten Bundesliga- oder Champions-League-Minute hätte Alomerovic wohl auch nichts einzuwenden. Vielleicht wird er für seine Extraschicht in den Staaten belohnt...